Donald Trump erklärt Washington für sicher aber den Rasen zur Katastrophe

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Ihre Anstrengungen führten zu einem Rückgang der Kriminalität, sagte Trump, ohne Belege für seine Behauptung anzuführen. »Die Stadt ist wie ausgewechselt«, sagte er. »Alle sind jetzt sicher.« Trump versprach zudem: »Wir werden die beste Hauptstadt aller Zeiten haben.«

Trump hatte vergangene Woche Soldaten der Nationalgarde und Bundesagenten in die Stadt entsandt. Er begründete dies mit einer Welle der Gewaltkriminalität und erklärte, die Polizeibehörde der Stadt vorübergehend zu übernehmen. Dies gilt als außergewöhnlicher Einsatz präsidialer Machtbefugnisse. Kritiker vermuten hinter der Aktion ein plumpes Machtspiel und eine Drangsalierung der demokratisch geprägten Großstadt.

Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, widerspricht der Darstellung Trumps. Die Kriminalität in der Hauptstadt sei in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen, sagte sie am Donnerstag vor Journalisten. Sie erwarte zwar, dass die 500 zusätzlichen Beamten zu mehr Festnahmen führen würden. Dies sei jedoch nur ein kleiner zusätzlicher Beitrag zur Arbeit der städtischen Polizei. Vertreter der Stadt verweisen auf Statistiken von Bund und Stadt, denen zufolge die Gewaltkriminalität in Washington seit einem Höchststand im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen ist.

Trumps Vorgehen in Washington ist umstritten – es gab bereits Proteste. Belege für einen Anstieg der Kriminalität geben die Statistiken der Polizei und Informationen der Staatsanwaltschaft des Hauptstadtbezirks nicht her. Im Stadtbild sind nun zunehmend Nationalgardisten an Orten zu sehen, an denen unter anderem Touristen unterwegs sind, die aber kein besonderer Hotspot für Gewalt und Kriminalität sind.

Das Gras macht den Präsidenten rasend

Als Golfspieler scheint der US-Präsident zudem ein besonderes Interesse an Graswuchs und Rasenpflege zu hegen. Darauf lassen zumindest seine ausführlichen Einlassungen zu dem Thema schließen. »Wir werden die Parks auf Vordermann bringen. Ich kenne mich mit Gras gut aus, weil ich überall Golfplätze habe. Ich glaube, ich weiß mehr über Gras als sonst jemand auf der Welt«, so Trump.

Er versprach neue Bewässerungssysteme und »Gras wie in Augusta«, wo jedes Jahr ein großes Golfturnier gespielt wird. »Wir werden brandneues, wunderschönes Gras haben. Gras hat auch eine Lebensspanne, wusstet ihr das? Wir haben ein Leben und Gras hat auch ein Leben. Und das Gras hier ist seit 40 Jahren tot.«

Außerdem verteilte der US-Präsident Hamburger und Pizza an die Sicherheitskräfte. Nun werde man »ein wenig Spaß haben« – dann gehe es aber schleunigst zurück zur Verbrechensbekämpfung.

Warum Trump statt einem öffentlichen Auftritt lieber die Kommandozentrale besuchte, könnte mit einem Vorfall am Vortag zu erklären sein. US-Vizepräsident JD Vance war dabei von Demonstranten ausgebuht worden, als er in Washington Soldaten der Nationalgarde besucht hat. Bürger riefen »Free DC« (Befreit Washington) und buhten lautstark, als Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth sich im Hauptbahnhof Union Station aufhielten. Der Vizepräsident machte sich über die Kundgebung lustig und sprach von einer »Gruppe verrückter Demonstranten«.

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