Donald Trump bestätigt erstmals US-Angriff in Venezuela

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Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump einen angeblichen »Drogenumschlagplatz« in Venezuela angegriffen. »Es gab eine große Explosion im Hafengebiet, wo die Boote mit Drogen beladen werden«, sagte er vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida.

Am Freitag hatte Trump in einem spontanen Interview des Radiosenders 77 WABC einen solchen Schlag bereits angedeutet.

»Ich weiß nicht, ob Sie es gelesen oder gesehen haben, sie haben eine große Anlage oder eine große Einrichtung, von der aus die Schiffe kommen«, sagte Trump nun. Er ergänzte: »Vor zwei Nächten haben wir die ausgeschaltet. Wir haben sie also sehr hart getroffen.« Weitere Details, etwa ob und wenn ja, wie viele Menschen bei dem Angriff getötet wurden, nannte Trump nicht. Auch Einzelheiten zur Art des Schlags fehlen.

Die USA haben in den vergangenen Monaten mehrere Boote in der Karibik angegriffen, die angeblich Drogen schmuggelten. Außerdem wurden Soldaten, Kriegsschiffe, ein Flugzeugträger und ein Langstreckenbomber in die Region nahe Venezuela verlegt. Das Vorgehen begründet die US-Regierung mit dem Kampf gegen Drogenkartelle. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sieht dahinter aber den Versuch, einen Machtwechsel im Land zu erzwingen.

Im Oktober hatte Trump dann öffentlich bestätigt, dass er auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela genehmigt habe. In den vergangenen Wochen haben US-Streitkräfte zudem mehrere Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht.

Angesichts der eskalierenden Spannungen zwischen Venezuela und den USA war es erst am Weihnachtstag in einer Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats zu einem lebhaften Schlagabtausch gekommen. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, erklärte Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro sei kein legitimer Präsident, sondern ein Krimineller, der die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl in Drogengeschäfte stecke.

Der russische Vertreter bei den Uno, Wassili Nebensja, warf den USA angesichts des zunehmenden Drucks und der illegalen Blockade der venezolanischen Küste das Verhalten eines »Cowboys« vor, das dramatische Folgen haben könne. Die Blockade verstoße gegen zentrale Normen des Völkerrechts und die Uno-Charta.

China, das Öl auf Venezuela bezieht, verurteilte das unilaterale Handeln der USA als »Mobbing« und kritisierte die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Karibikstaats. Dies gefährde Frieden und Stabilität in Lateinamerika. Die Freiheit der Schifffahrt müsse gewährt bleiben.

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