Monoblock-Klimageräte, Split-Klimaanlagen, Verdunstungskühler und Ventilatoren kühlen alle auf ihre eigene Weise die Wohnung. Wir erklären, wie sie funktionieren und zeigen, was gute Raumkühlung kostet.
Wer schon einmal in einer Dachwohnung gewohnt hat, weiß, dass je nach Sommer morgendliches Stoßlüften mit anschließendem Verbarrikadieren der Fenster oft nicht mehr ausreicht, um die Hitze den ganzen Tag über fernzuhalten. Aber auch in den niedrigeren Etagen wird es von Jahr zu Jahr in den Sommermonaten immer wärmer. Zum Absenken der Temperaturen – gefühlt und real – gibt es zahlreiche Methoden. Monoblock-Klimageräte sind mittlerweile eine überraschend günstige Option, mit ihrem Abluftschlauch und dem häufig lauten Betrieb jedoch nicht für jede Wohnsituation geeignet. Besser sind Split-Klimaanlagen, die jedoch vor allem wegen ihrer Montage teurer sind und in Miet- und Eigentumswohnungen aufgrund der invasiven Installation nicht immer umsetzbar sind. Abhilfe kann die mobile Variante schaffen.
Günstiger sind dagegen Verdunstungskühler (Kühle Brise ab 20 Euro), die jedoch selbst mit ein paar Einschränkungen daherkommen. Lüfter in Form von Stand-, Tisch- und Deckenventilatoren stellen die günstigste, aber auch schwächste Abkühlung dar. Im Folgenden gehen wir auf die Unterschiede der Geräte ein und zeigen günstige Angebote.
Monoblock-Klimageräte
Monoblock-Klimageräte gehören zu den beliebtesten Möglichkeiten, eine Klimaanlage nachzurüsten. Inzwischen gibt es sogar schon Modelle mit Akku für den mobilen Einsatz. Wir haben etwa die Ecoflow Wave 2 (Testbericht) getestet.
Sie sind vergleichsweise kompakt und arbeiten mit einem Schlauch, der die warme Luft ableitet. Dieser hängt üblicherweise aus einem Fenster. Die dadurch entstehenden offenen Stellen sollte der Käufer mit Stoff oder flexiblem Kunststoff abdichten. Diese Abdichtung funktioniert allerdings in den seltensten Fällen perfekt, häufig dringt dennoch warme Luft von außen in den zu kühlenden Raum ein. Kommt eine Monoblock-Klimaanlage ohne Fensterabdichtung, sollte man diese für etwa 17 Euro nachkaufen.
Trotzdem ist die Effizienz einer Monoblock-Klimaanlage nicht optimal. Zudem können sie, je nach Modell, Lautstärken von über 60 Dezibel erreichen, was vor allem dann stört, wenn man in dem zu kühlenden Raum schläft. Eine Regulierungsmöglichkeit über die mitgelieferte Fernbedienung bieten fast alle. Je nach Anbieter gibt es auch eine App zur Steuerung und die Möglichkeit, das Klimagerät in das Smart Home einzubinden. Außerdem entfeuchten sie funktionsbedingt den Raum. Man sollte daher beim Einsatz der Geräte auch immer die Luftfeuchte und die Auswirkung auf die Gesundheit im Blick haben. Unsere Bestenliste Top 10: Der beste Raumluftsensor fürs Smart Home im Test berät in dieser Hinsicht.
Die günstigsten Monoblock-Modelle fangen bei etwa 150 Euro an. Diese sind jedoch aufgrund ihrer limitierten Kühlleistung nur für kleinere Räume geeignet. Mit einem Volumen von 50 bis 60 Kubikmetern (m³) decken sie bei Räumen mit einer normalen Deckenhöhe zwischen 2,40 und 2,50 Metern etwa 20 bis 25 Quadratmetern (m²) Grundfläche ab. Wer etwas mehr Geld investiert, bekommt ab 300 Euro Klimageräte, die etwa doppelt so große Räume abkühlen.
Wer ein Markengerät von Delonghi, AEG oder Whirlpool möchte, wird bei Monoblock-Klimaanlagen bereits ab 292 Euro mit der Whirlpool PACB29CO fündig. Sie ist in der Lage, einen Raum mit bis zu 30 m² zu kühlen, ist mit einer maximalen Lautstärke von 62 dB allerdings etwas lauter und je nach Sensibilität nicht für das Schlafzimmer zu empfehlen. Des Weiteren sticht die Delonghi Pinguino PAC EX105 hervor. Sie ist seit April 2023 auf dem Markt und der Preis seitdem von 1000 Euro auf aktuell 719 Euro gefallen. Das Gerät ist mit einem Geräuschpegel (Schalldruck) von 45 bis 48 Dezibel vergleichsweise leise, bietet zudem ein ansprechendes Design mit schickem LED-Display und kühlt bis zu 42 m² große Räume ab. Die Be Cool BC16KL2501GW setzt bezüglich ihrer Kühlleistung noch mal einen darauf. Sie eignet sich für Räume bis 58 m² mit 4,6 kW. Dank ihrer App ist sie auch ins Smart Home integrierbar und unterstützt Amazon Alexa. Mit dem Code N-Elektro-10 ist sie bereits für 494 Euro zu haben und somit 55 Euro günstiger als noch vor 3 Monaten. Die Nedis ACMB1WT7 kühlt zwar nur Räume mit bis zu 25 m² und dröhnt mit maximal 65 dB auch ein gutes Stück lauter als die teureren Modelle, ist dafür mit 150 Euro allerdings extrem preiswert. Sie ist derzeit das günstigste Monoblock-Klimagerät.
Split-Klimaanlagen
Wer eine Lösung zur dauerhaften und effizienten Raumkühlung sucht, für den führt kein Weg an einer Split-Klimaanlage vorbei. Die Geräte sind, wie ihr Name bereits andeutet, zweigeteilt. Einige der mobilen Split-Klimaanlagen integrieren den Kompressor jedoch in der Inneneinheit, darauf sollte man beim Kauf achten. Der Kompressor hängt üblicherweise an der Außenwand und leitet Luft über einen Schlauch mit Kühlmittel an das Steuerungsmodul im Gebäudeinneren, welches die kühle Luft verteilt. Durch diese klare Trennung kommt es zu keinem ungewollten Luftaustausch, was sie deutlich effizienter macht als Monoblock-Klimageräte. Außerdem sind sie leiser, schließlich sitzt der laute Kompressor an der Außenwand. Je nach Hersteller und Modell lassen sich Split-Systeme auch um weitere Einheiten erweitern, wodurch dann das ganze Haus oder die ganze Wohnung über ein System kühlt.
Während die Preise für klassische Split-Klimaanlagen mittlerweile denen der flexiblen Monoblock-Verwandtschaft Konkurrenz machen, sind es vor allem die Kosten der Installation, die hier zusätzlich zu Buche schlagen. Denn diese ist in vielen Fällen aufwendig und darf gemäß EU-Verordnung 517/2014 (PDF) nur durch einen zertifizierten Fachbetrieb vorgenommen werden.
Die Be Cool BC12SK2001 ist mit einem Preis von 399 Euro eine der günstigsten am Markt erhältlichen Split-Klimaanlagen mit inkludierter Außeneinheit. Sie eignet sich für Räume mit bis zu 44 m², ist mit einer Innenlautstärke von maximal 50 dB jedoch überraschend laut. Wer mehr ausgeben möchte, bekommt mit Geräten von Bosch, Mitsubishi oder Daikin deutlich potentere Anlagen, die mit zusätzlichen Komfortfunktionen wie App- oder Sprachsteuerung ausgestattet sind. Preislich bewegt man sich dann zwischen 1354 und 1827 Euro für das Set.
Von einem Kauf raten wir jedoch ab. Handwerker erklären sich häufig nicht bereit, die billig oder selbstständig gekauften Klimaanlagen zu installieren und verweisen auf das eigene Klimaanlagen-Portfolio. Für die Laien ist es zudem schwierig, die Kühlbelastung korrekt zu berechnen. Auch haben die wenigsten Hobby-Handwerker eine Vakuumpumpe zum fachkundigen Entlüften des geschlossenen Kühlkreislaufs zur Hand. Käufer sollten zudem bedenken, dass eine Split-Klimaanlage einen Wanddurchbruch benötigt, was einer baulichen Veränderung entspricht und für Besitzer einer Eigentumswohnung in einer Wohnanlage in der Regel durch die Eigentümergemeinschaft genehmigt werden muss.
Mobile Split-Klimaanlagen
Mobile Split-Klimaanlagen wollen die Flexibilität einer Monoblock- mit der Laufruhe einer Split-Klimaanlage vereinen. Dafür bieten sie äquivalent zur klassischen Split-Klimaanlage einen Kompressor, der zum Wärmetausch über einen Schlauch mit Kühlmittel mit der Steuereinheit verbunden ist. Allerdings muss kein Techniker die Elemente an der Wand befestigen, sie stehen schlicht auf dem Boden. Der Kompressor befindet sich zum Beispiel auf dem Balkon, die Steuereinheit im Wohnzimmer. Die Abdichtungsproblematik gibt es hier genauso wie bei den Monoblock-Klimaanlagen.
Mobile Split-Klimaanlagen sind vor allem dann praktisch, wenn das Klimagerät nur in den heißen Wochen und Monaten im Zimmer stehen soll und die restliche Zeit etwa im Keller verschwindet. Auch für Mieter, die keine Anlage an der Außenwand installieren dürfen, ist die mobile Split-Variante praktisch. Zudem profitiert man hier auch von der Auslagerung des Kompressors nach draußen und der damit verbundenen Geräuschminderung. Ein weiteres Einsatzgebiet sind etwa Campingplätze, bei denen die Geräte Zelte oder Camper im Sommer kühlen. Die für den Campingeinsatz entwickelte Eurom AC2401 bietet eine Kühlleistung von 690 Watt und ist für 387 Euro erhältlich (Preisvergleich).
Leider sind leistungsfähige mobile Split-Klimageräte häufig ähnlich teuer wie fest montierte Split-Klimaanlagen. Einige beliebte Modelle zeigen wir hier im Preisvergleich. Die Midea Comfee PortaSplit z.B. kühlt für 824 Euro mit einer Kühlleistung von 3,5 kW bis zu 42 m² große Räume. Im Heise-Online-Beitrag Mobile Split-Klimaanlage im Praxistest: Midea PortaSplit sorgt für kühle Sommer gibt es Näheres zum Modell.
Sichler ZX-7202-675 – Mobile Wlan-Split-Klimaanlage
Die Außeneinheit ist sehr schwer – hier empfehlen wir die Anbringung mit zwei Personen.
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Die Sichler Wlan-Split-Klimaanlage gibt es bei Ebay für 690 Euro. Die Außeneinheit ist sehr schwer, hier empfehlen wir eine Montage mit mindestens zwei Personen. Eine Halterung für gängige Fenster von Campern ist bereits im Lieferumfang enthalten. Zudem kann man die Klimaanlage via Elesion- oder Tuya-App (Testbericht) steuern, sie für Automatisierungen nutzen und auch bei Alexa oder Goole Home einbinden. Die Kühlleistung ist in unserem ersten Versuch gut für die kompakte Größe. Lediglich die Lautstärke kann im kleinen Camper bei Nacht stören. Laut Anbieter kommt das Gerät auf 63 dB – das entspricht etwa einer Nähmaschine oder einem laufenden Fernseher in Zimmerlautstärke.
Kältemittel
Ein angenehmes Raumklima sollte möglichst umweltschonend erfolgen. Schädlich fürs Klima sind etwa Klimaanlagen, die noch mit älteren, teilfluorierten Kältemitteln wie R134A, R407A oder R410A befüllt werden. Das sind aber nicht mehr viele. Die meisten Klimaanlagen verwenden als Kältemittel bereits das umweltfreundliche Propan, das auch als R290 bezeichnet wird. Ab 2032 sind Wärmepumpen und ab 2035 auch Klimaanlagen mit teilfluorierten Kältemitteln in der EU verboten.
Verdunstungskühler
Geht ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über, ohne den Siedepunkt zu erreichen, entsteht ein kühlender Effekt. Dies nennt man Verdunstung. Es gibt einige Ventilatoren, die sich diesen Effekt zunutze machen, um Räume, aber auch Außenbereiche zu kühlen. Vereinfacht gesagt, erhöhen sie den Flüssigkeitsanteil in der Luft. Verdunstungskühler haben also den gegenteiligen Effekt von Monoblock- und Split-Klimaanlagen, welche die Luft austrocknen. Dafür sind sie deutlich günstiger und benötigen weniger Energie. In Umgebungen wie Büroräumen, die an einer zu geringen Luftfeuchtigkeit leiden, können diese Verdunstungskühler auch zu einem besseren Raumklima beitragen. Bei hoher Luftfeuchte sollte man wegen Schimmelgefahr (Ratgeber) den Einsatz allerdings vermeiden.
Bei Verdunstungskühlern ist es essenziell, dass sie regelmäßig gereinigt werden, sonst können sich im Wassertank Keime und Bakterien bilden, die dann über den Ventilator ihren Weg in die Raumluft finden.
Die günstigsten Verdunstungskühler sind nicht sehr viel mehr als Ventilatoren vor einem Feuchtigkeitsverteiler, der sich aus einem Wassertank speist. Wer bereit ist, etwa 99 Euro auszugeben, bekommt mit dem Honeywell ES800 einen leistungsstarken Ventilator mit vier Geschwindigkeiten, großem 7-Liter-Tank, integriertem Luftfilter, Schlaffunktion, Fernbedienung und einigen weiteren Komfortfunktionen.
Sichler LW-610 (ZX-7054)
Sichler LW-610 (ZX-7054): 3-in-1-Luftkühler mit Luftbefeuchter und Ionisator: Für eine verbesserte Kühlleistung kann man den Wassertank mit ein paar Eiswürfeln füllen.
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Der Sichler LW-610 (ZX-7054) hält die Temperatur in einer gut gedämmten Wohnung im Innenraum gut 10 Grad niedriger als draußen. Allerdings steigt die Luftfeuchtigkeit an, sodass der Einsatz eines Luftentfeuchters nötig sein kann.
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Verdunstungskühler sind auch für den Einsatz im Außenbereich, etwa auf einem Balkon, geeignet. Im Test hat der Sichler LW-610 (ZX-7054) während einer Grillparty auf der Terrasse für eine angenehme Kühle gesorgt. Erhältlich ist das Gerät für 136 Euro auf Ebay.
Ventilatoren
Das einfachste und günstigste Mittel gegenüber hohen Temperaturen sind Ventilatoren. Auch wenn diese die Raumluft nicht abkühlen, hilft in einigen Fällen bereits ein kühler Luftzug. Denn wem heiß ist, dessen Haut gibt Schweiß ab. Durch einen Luftzug verdunstet dieser schneller und kühlt die Haut. Dies ist die einfachste und günstigste Möglichkeit, die gefühlte Temperatur zu senken und moderate Hitzewellen zu entschärfen.
Auf Dauer ist es jedoch nicht empfehlenswert, einen Ventilator direkt auf Gesicht und Hals zu richten. Dadurch kann sich die Gefahr einer Erkältung oder ähnlicher Krankheiten erhöhen. Allerdings hilft es häufig bereits, einen Ventilator an das geöffnete Fenster zu stellen. Wichtig ist dabei, dass der Ventilator die Luft nach außen bläst. So entsteht ein Luftstrom, der kühlere Luft aus dem Gebäudeinneren in das Zimmer trägt.
Tischventilatoren gehören zu den günstigsten Ventilatoren. Sie sind ab etwa 5 Euro erhältlich und benötigen meist einen USB-A-Port. Die Geräte stehen entweder auf einem häufig schwenkbaren Fuß, oder sitzen auf einem Schwanenhals. Einige, wie der sehr günstige Hama USB-Tischventilator für 5 Euro, zeigen eingeschaltet im Rotorblatt gar die aktuelle Temperatur an.
Daneben gibt es ab 8 Euro Ventilatoren mit integriertem Akku. Diese mobilen Varianten funktionieren üblicherweise auch unabhängig vom Akku, wenn sie über ihren Micro-USB-Port am Stromnetz hängen.
Standventilatoren gehören fast schon zum Standardinventar in Büroräumen, sind allerdings auch in vielen Wohnungen sinnvoll. Ihre günstigsten Vertreter fangen bei 17 Euro an. Dabei ähnelt sich die Ausstattung im unteren Preissegment. So stehen sie größtenteils auf einem vierbeinigen Standfuß, sind höhenverstellbar und neigbar. Ihre Leistungsaufnahme beträgt um die 50 Watt, die Rotoren haben einen Durchmesser von circa 40 Zentimetern und es stehen drei Geschwindigkeitsstufen zur Auswahl.
Neben klassischen Standventilatoren sind auch Turmventilatoren verbreitet. Sie fangen bei etwa 25 Euro an. Ihr Vorteil: Sie sind optisch ansprechender und nehmen wegen kleinerer Ventilatoren weniger Platz ein. Dafür sind sie häufig etwas lauter.
Trotz des hohen Preises sind die Turmventilatoren von Dyson sehr beliebt. Das liegt vor allem an ihrem cleveren Design. In ihnen sitzt der Ventilator nach oben gerichtet im Fuß und bläst die Luft über einen ovalen Diffusor in den Raum. Das macht sie optisch sehr ansprechend und besonders im Umfeld mit kleinen Kindern sehr sicher. Denn es ist schlicht unmöglich, dass kleine Fingerchen in das rotierende Rotorblatt kommen.
Zur Kühlung dienen auch Deckenventilatoren. Besonders interessant sind dabei Deckenventilatoren mit integrierter LED-Leuchte. Somit kann man den oft nur einzigen Stromanschluss an der Decke für die Beleuchtung und zur Lüftung nutzen. Das Pearl-Modell Sichler WiFi VT-960.led (ZX-7163) sorgt mit seinen großen Rotorblättern im 60 Zentimeter durchmessenden Gehäuse schon bei niedrigster Stufe für einen kühlenden Luftzug. Dabei bleibt das Gerät mit etwa 29 dB angenehm leise. Obendrein erlaubt das Modell dank Kompatibilität zur Tuya-Plattform auch umfangreiche Automatisierungen. Anwender können etwa in Verbindung mit einem Temperatursensor den Deckenlüfter so einstellen, dass sich die Lüfterdrehzahl der Temperatur automatisch anpasst. Damit erzielen sie eine optimale Balance zwischen Geräuschemission und Kühlung. Während der Sichler-Deckenventilator letztes Jahr noch 181 Euro gekostet hat, ist er inzwischen ab 155 Euro erhältlich.
Lüfter, Klimageräte fürs Smart Home
Leider lassen sich die wenigsten Ventilatoren, Verdunstungskühler und Klimageräte über eine Smart-Home-Zentrale (Themenwelt Smart Home) steuern. Es gibt aber auch Ausnahmen: Einige Geräte von Bomann, Be Cool, Inline und Sichler (Pearl) sind Teil der Smart-Home-Plattform Tuya (Test) und können mit den Apps Elesion, Smart Life und Tuya gesteuert werden. So kann man auf Basis externer Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren die Geräte optimal steuern und auch aus der Ferne verwalten. Auch Modelle von Daikin und Samsung lassen sich über eine Smart-Home-Zentrale betreiben. Für Home Assistant gibt es eine offizielle Integration. Aber auch die Einbindung von Midea-Geräten klappt unter Home Assistant. Eine Integration über ESP Home ist ebenfalls möglich.
Wer Ventilatoren oder Klimageräte ohne App-Steuerung im Einsatz hat, kann versuchen, diese mit einer smarten Steckdose ins Smart-Home-System einzubinden. Das gelingt aber nicht mit jedem Modell, da Geräte nicht automatisch starten, sobald Strom auf der Steckdose aktiviert wird.
Tado Smarte Klimaanlagen-Steuerung erlaubt eine intelligente Steuerung von Klimageräten und eine Integration in Smart-Home-Systeme. TechStage.de
Alternativ gibt es von einigen Herstellern Nachrüst-Kits, die über ein Infrarot-Gateway die Fernbedienung der Klimageräte und Ventilatoren anlernen und damit fernsteuern können. Einige davon, wie die Tado smarte Klimaanlagen-Steuerung, lassen sich auch in Smart-Home-Systeme wie Home Assistant, Homey und Hornbach einbinden. Im Test hat die Tado-Lösung in Verbindung mit dem AEG-Klimagerät AXP26U558HW problemlos zusammengearbeitet. Obwohl AEG nicht offiziell als unterstützter Hersteller in der Tado-App gelistet ist, hat das Anlernen der AEG-Fernbedienung funktioniert, sodass das Klimagerät smart gesteuert werden kann.
Fazit
Raumkühlung muss nicht teuer sein. Bereits sehr günstige Ventilatoren helfen dabei, die gefühlte Temperatur zu senken. Dabei bilden USB-Tischventilatoren die unterste Klasse, Stand- und Turmventilatoren können durch richtige Positionierung sogar helfen, den gesamten Raum etwas zu kühlen. Verdunstungskühler sind vor allem in sehr trockenen Räumen eine Option.
Richtig gute Kühlung erhält man mit Monoblock-Klimaanlagen. Sie sind mit 150 Euro inzwischen recht günstig, eignen sich im unteren Preissegment aber nur für kleine Räume. Wer eine dauerhafte Lösung sucht, sollte sich Split-Klimaanlagen genauer anschauen. Sie sind zwar teuer und aufwendig in der Installation, jedoch sparen sie langfristig durch eine höhere Effizienz und sind im Raum deutlich leiser als Monoblock-Klimageräte. Im Winter dienen die meisten von ihnen dann auch als Heizmöglichkeit. Mobile Split-Klimaanlagen versuchen die Vorteile dieser beiden Geräteklassen zu vereinen, sind preislich aber weiterhin teurer als reguläre Monoblock-Klimaanlagen.
Wer zudem in Anbetracht steigender Stromkosten Klimaanlagen und andere Luftkühler effizient steuern möchte, sollte darauf achten, dass sie sich in ein Smart-Home-System (Themenwelt) integrieren lassen. So können Anwender mithilfe von Temperatursensoren den Betrieb der Geräte optimal regulieren.