Der spät errungene Sieg gegen Fortuna Düsseldorf soll Hertha BSC beflügeln. Zudem zeichnet sich ab, dass Trainer Stefan Leitl personell mehr variieren kann.

Der Trainer und sein Joker: Stefan Leitl (vorne) und Maurice Krattenmacher (3. v.r.). picture alliance/dpa
Was der spät errungene Sieg gegen Fortuna Düsseldorf für Hertha BSC für das Gemüt wert war, das konnte man am Samstagabend im Olympiastadion nach dem Schlusspfiff deutlich erkennen. "Dieses Spiel kann uns in der Woche einen Push geben", sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber, und in diesen Tenor stimmte auch Toni Leistner ein. Bis dato, so der routinierte Innenverteidiger und Vizekapitän, habe Hertha in dieser Saison noch nicht in den sogenannten "Flow" gefunden, aber das Ergebnis gegen Düsseldorf und die Art und Weise, wie es zustande kam, sei "vielleicht ein Brustlöser, um in einen Flow reinzukommen".
Brooks nähert sich Kaderplatz an
Leichtigkeit und Selbstvertrauen kann Hertha gut gebrauchen, schließlich befinden sich die Berliner in einer wegweisenden Woche. Wegweisend deshalb, weil das Team von Trainer Stefan Leitl dreimal zu Hause antritt und die bislang durchwachsene Saison in eine positive Richtung lenken kann. Der erste Schritt wurde gegen Düsseldorf getan, am Dienstag (18.30 Uhr, LIVE! auf kicker) wartet mit Zweitrunden-Match im DFB-Pokal gegen Ligakonkurrent SV Elversberg die nächste Heimaufgabe. Und schließlich folgt am kommenden Samstag das nächste Liga-Heimspiel gegen Dynamo Dresden, in dem Hertha seine Position weiter verbessern will.
Um das zu erreichen, kommt die Festigung der Moral durch einen Last-Minute-Erfolg wie gegen Düsseldorf gerade recht. „Wir haben aus den letzten sechs Spielen vier Siege geholt. Die Tendenz ist richtig. Das lässt mich positiv in die Zukunft sehen", sagt auch Kapitän Fabian Reese. Zusätzlichen Optimismus können die Protagonisten bei Hertha auch aus dem Umstand ziehen, dass sich das Lazarett allmählich lichtet und Trainer Leitl sukzessive mehr Alternativen erhält. "Wir können Qualität von der Bank nachlegen. Das hilft uns natürlich", betont Reese. Gegen Düsseldorf war es vor allem Maurice Krattenmacher, der sich mit dem Siegtor als Top-Joker erwies. Aber auch Sebastian Grönning , Diego Demme und Niklas Kolbe brachten Torgefahr (Grönning), Ballsicherheit (Demme) und Kopfballstärke (Kolbe) ein, während Jon Dagur Thorsteinsson nach seiner Einwechselung zwar viel Intensität an den Tag legte, aber im Abschluss seiner Aktionen unglücklich agierte.
Krattenmacher und Demme im Pokal in der Startelf?
Darüber hinaus hat die Rückkehr von Paul Seguin das Spiel von Hertha BSC befruchtet, auch wenn der von Schalke 04 gekommene Mittelfeldspieler nach seiner Fußverletzung körperlich noch bei 100 Prozent ist. "Das war immer das, was ich die ganze Zeit erzählt habe. Wenn der ganze Kader zur Verfügung steht, dann haben wir Qualität", stellt Leitl klar, "dann haben erhöhen sich die Trainings- und die Spiel-Qualität und du kriegst einen Push von der Bank. Aber wir sind noch nicht so weit zu sagen: Das passiert Woche für Woche, weil die Spieler einfach zu lange weg waren."
Und nach wie vor fehlen in Dawid Kownacki (Bänderverletzung im Sprunggelenk), Pascal Klemens (Aufbautraining nach Sprunggelenk-OP), Deyovaisio Zeefuik (Sprunggelenkverletzung), Leon Jensen (Muskelfaserriss) sowie John Anthony Brooks (Trainingsrückstand nach Wadenverletzung) noch fünf Spieler, die allesamt Startelf-Potenzial hätten. Doch Brooks nähert sich laut Leitl einem Kaderplatz an, und auch mit dem aktuellen Personalstand ist der Hertha-Coach in der Lage, am Dienstag im Pokal gegen Elversberg eventuell zu variieren. So könnte Demme anstelle von Seguin auflaufen, damit Letzterer in der englischen Woche nicht drei Partien bestreiten muss. Und auch Matchwinner Krattenmacher hat sich für ein Startelf-Mandat empfohlen.
Andreas Hunzinger

vor 2 Tage
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