Bedenken bei Datenschutz Tschechien verbietet chinesische KI Deepseek in Behörden
Im Pentagon und bei der Nasa ist Deepseek schon tabu, auch deutsche Datenschützer haben Bedenken. Tschechien untersagt auf Anraten von Fachleuten nun die Nutzung des chinesischen Chatbots im öffentlichen Dienst.
09.07.2025, 23.32 Uhr

Smartphone Interface von Deepseek
Foto: Andy Wong / APTschechien verbietet die Nutzung des chinesischen KI-Chatbots Deepseek in staatlichen Behörden und Institutionen. Das sei ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Cybersicherheit seines Landes, sagte Regierungschef Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung in Prag. Das Verbot gilt den Angaben zufolge für alle Produkte und Webdienstleistungen des KI-Entwicklers Deepseek.
Die Entscheidung sei aufgrund einer Analyse der nationalen Behörde für Cyber- und Informationssicherheit gefallen, hieß es. Begründet wurde der Schritt mit der Sorge, dass der chinesische Staat Zugang zu sensiblen Daten erhalten könne, wenn sie auf Servern in China gespeichert und verarbeitet werden. Ein Chatbot ist eine Anwendung, die meist mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein Gespräch mit Menschen in natürlicher Sprache führt.

Tschechiens Premierminister Petr Fiala
Foto: Darko Vojinovic / APEine chinesische Firma müsse mit chinesischen Regierungsbehörden zusammenarbeiten, so Fiala weiter. So könnte die Regierung in Peking möglicherweise auf sensible Daten zugreifen.
Das chinesische Unternehmen sorgte im Januar mit der Behauptung für Aufsehen, es habe einen Chatbot entwickelt, der so leistungsstark sei, wie ChatGPT aber nur einen Bruchteil der Kosten verursacht hätte. Die Datenschutzrichtlinien des Unternehmens sorgten jedoch in Europa und den USA für Unmut.
In Deutschland haben Behörden und Fachleute Bedenken zum Datenschutz beim KI-Einsatz angemeldet, ebenso in Italien und den Niederlanden. In den USA haben bereits mehrere Bundesbehörden wie die Nasa und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der Deepseek-App untersagt. Einige US-Bundesstaaten wie Texas und Länder wie Australien und Taiwan haben Deepseek auf staatlichen Geräten verboten.
Die Firma gibt selbst an, dass sie persönliche Daten, wie Anfragen an das Chatprogramm oder hochgeladene Dateien auf Servern in China speichert.