Berlin – Verdacht auf Anschlagsplanung: Mutmaßlicher Terrorist aus Berlin-Neukölln kommt in U-Haft

vor 14 Stunden 1

Ein terrorverdächtiger Syrer, der am Samstag in Berlin festgenommen worden war, kommt in Untersuchungshaft. Das teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Sonntagabend mit. Zuvor habe der Ermittlungsrichter des zuständigen Amtsgerichts Tiergarten einen entsprechenden Haftbefehl erlassen und in Vollzug gesetzt.

Beschuldigter stammt aus Aleppo

Wie der SPIEGEL aus Sicherheitskreisen erfuhr, stammt der Beschuldigte aus der syrischen Stadt Aleppo und soll 2023 nach Deutschland eingereist sein. Seiner Festnahme gingen demnach umfangreiche Ermittlungen des Bundesamts für Verfassungsschutz voraus.

Laut Generalstaatsanwaltschaft soll er sich »mehrere Gegenstände« verschafft haben, die für den Bau einer »Spreng- oder Brandvorrichtung« geeignet seien. Offenbar hatte der Verdächtige gezielt nach Utensilien für einen Anschlag gesucht – ein Teil der Gegenstände wurde den Angaben zufolge bei Hausdurchsuchungen in drei Wohnungen in den Berliner Bezirken Neukölln und Köpenick gefunden.

Neben den mutmaßlichen Anschlagvorbereitungen soll der 22-Jährige auf einer Social-Media-Plattform mehrfach islamistische Propaganda gepostet haben – darunter sogenannte Nashids, also jihadistische Kampflieder, wie sie etwa der IS verbreitet. Inwieweit der Tatverdächtige bereits konkrete Ziele für mögliche Attentate ins Auge gefasst hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt warnte nach der Festnahme des Syrers vor der Gefahr durch Terrorismus in Deutschland. »Die Festnahme in Berlin zeigt erneut, dass die Gefährdungslage in Deutschland durch den Terrorismus zwar abstrakt, aber dennoch hoch ist. Die Aktivitäten des sich seit 2023 in Deutschland befindlichen Syrers, die auf Anschlagsvorbereitungen hindeuten, wurden rechtzeitig erkannt«, sagte der CSU-Politiker.

Gesamten Artikel lesen