Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay erklärte, die Stadt wolle in einem ersten Schritt rund 20 Kinder, die dringend psychologische oder medizinische Hilfe benötigten, aufnehmen. Das Dezernat für Jugend, Kinder und Familien treffe dazu die entsprechenden Vorbereitungen. Andere deutsche Städte könnten gegebenenfalls diesem Beispiel folgen.
Düsseldorf plant über Parteigrenzen hinaus
»Mit großem Interesse« habe er die Initiative seines Amtskollegen verfolgt, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). »Diese starke und zutiefst menschliche Geste wollen wir auch in Düsseldorf aufgreifen«, so eine Pressemitteilung aus dem Rathaus weiter.
Das Vorhaben knüpfe an bestehende Beziehungen an – insbesondere an die Partnerschaft mit der Stadt Haifa. »Mit breiter Mehrheit haben wir im Rat jüngst 500.000 Euro für ein Projekt zur Verständigung zwischen arabisch- und hebräischsprachigen Kindern in Haifa beschlossen«, erklärt Gerlach.
Damit die Idee Wirklichkeit werden könne, sei die Unterstützung innerhalb der Stadtgesellschaft nötig, so die Mitteilung. Erste Gespräche seien bereits geführt worden – unter anderem mit der Jüdischen Gemeinde und dem Kreis der Düsseldorfer Muslime. In der kommenden Woche wollen die Politiker bewerten, wie wahrscheinlich die Umsetzung des Vorhabens ist.
»Hannover-Appell« soll wieder aufleben
Auch in Hannover stellt sich noch die Frage, wie die Idee zu realisieren ist. »An die Bundesregierung ist die Bitte gerichtet, diese Hilfe zu ermöglichen«, heißt es in einer Erklärung . Bereits nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 haben Mitglieder der jüdischen, palästinensischen und muslimischen Gemeinde, der Ratsfraktionen in Hannover sowie der Oberbürgermeister mit dem sogenannten »Hannover-Appell« ein Zeichen für Frieden, Menschlichkeit und ein respektvolles Miteinander gesetzt. Die neuesten Bestrebungen sollen daran anschließen.