Der US-Präsident widerspricht einem Bericht, wonach seine Regierung dem Iran eine geringe Urananreicherung erlauben könnte.
3. Juni 2025, 4:30 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, sue
Ein mögliches Atomabkommen der USA mit dem Iran soll nach den Worten von Präsident Donald Trump jegliche Anreicherung von Uran ausschließen. Im Rahmen des derzeit verhandelten möglichen Abkommens werde die US-Regierung "keine Urananreicherung zulassen", schrieb Trump in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Hintergrund ist ein Bericht des Nachrichtenportals Axios, wonach das Angebot der USA an den Iran eine eingeschränkte Urananreicherung erlauben würde.
Mitte April hatten die USA und der Iran die Gespräche über ein mögliches neues Abkommen aufgenommen. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis. Trump machte erneut seinen Vorgänger Joe Biden für die derzeitige Lage verantwortlich. Sein Vorgänger von den Demokraten hätte den Iran "schon vor langer Zeit" von der Urananreicherung abhalten müssen, schrieb er. Ein früheres Abkommen der USA mit dem Iran hatte Trump selbst während seiner ersten Amtszeit als Präsident 2018 aufgekündigt.
Die Urananreicherung ist nach wie vor ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen. Während der Iran wiederholt mitgeteilt hat, die Anreicherung von Uran im Rahmen seines "friedlichen Atomprogramms" sei nicht verhandelbar, bezeichnete die US-Seite dies als "rote Linie". Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. Der Iran bestreitet das.
Am Samstag war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) öffentlich geworden, wonach der Iran seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten stark erhöht hat. Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt. Die IAEA zeigte sich "ernsthaft besorgt" über das Niveau der Urananreicherung. Weiter kritisierte die Behörde die Zusammenarbeit mit dem Iran bei der Überprüfung seines Atomprogramms als "nicht zufriedenstellend".