Aids: Uno fürchtet Rückschlag wegen Wegfall von Geld aus den USA

vor 9 Stunden 1

Beim Kampf gegen Aids gibt es derzeit Fortschritte und Rückschritte gleichzeitig. Etwa 1,3 Millionen Menschen haben sich weltweit im vergangenen Jahr mit dem HI-Virus neu infiziert. Im Vergleich zu 2010 entsprach dies einem Rückgang um 40 Prozent, wie aus einem aktuellen Bericht der UN-Organisation UNAIDS  hervorgeht.

Noch größer war der Rückgang von Neuinfektionen in Subsahara-Afrika mit etwa 56 Prozent sowie der Rückgang bei Kindern, die sich im Mutterleib infizieren, mit 62 Prozent. Auch die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der durch HIV ausgelösten Aids-Erkrankung hat mit rund 630.000 stark abgenommen.

Dennoch warnte die Organisation davor, dass das Ziel der Weltgemeinschaft, HIV bis zum Jahr 2030 global besiegt zu haben, derzeit nicht erreichbar sei. Dazu müssten die Zahl der Neuinfektionen bereits im laufenden Jahr unter 370.000 und die Zahl der Aids-Todesfälle unter 250.000 sinken. Weiterhin erhielten rund 9,2 Millionen HIV-Infizierte weltweit keine antiretrovirale Therapie. Diese drückt die Viruslast so sehr drückt, dass die Betroffenen das Virus nicht mehr weitergeben können.

»Wir sind stolz auf unsere Ergebnisse, aber besorgt über die plötzliche Aussetzung (der Hilfen)«, sagte UNAIDS-Chefin Winnie Byanyima nun der Nachrichtenagentur AFP. Dies trage dazu bei, »die Fortschritte wieder zunichtezumachen«.

»Wir sind von einer Situation, in der die Menschen jeden Tag starben, zu einem Punkt gelangt, an dem Aids wirklich einer chronischen Krankheit ähnelt«, sagte Byanyima. Die Frage, ob sich die Investition gelohnt habe, stelle sich nicht. »Sie rettet Leben«, fügte Byanyima hinzu.

UNAIDS-Chefin warnt vor »Zeitbombe«

2024 hatten schätzungsweise noch etwa 31,6 Millionen Menschen eine antiretrovirale Therapie gegen Aids erhalten, wie es in dem Bericht heißt. Die Zahl der Todesfälle durch das HI-Virus hat sich demnach im Vergleich zu 2010 mehr als halbiert.

Beispielsweise in Nigeria ist die Zahl der Menschen, die eine Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) erhielten, also ein Medikament, durch das die Übertragung des Aids-Erregers HIV verhindert werden soll, in den ersten Monaten des Jahres bereits um 85 Prozent zurückgegangen. Es handele sich nicht nur um einen »Mangel an Geld«, sondern um eine »Zeitbombe«, erklärte Byanyima.

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