Afrika-Cup 2025: Das müssen Sie über das Turnier in Marokko wissen

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Während sich die Bundesligisten hierzulande in ihre dreiwöchige Winterpause verabschieden, steht auf einem anderen Kontinent der fußballerische Höhepunkt bevor: In Marokko wird zwischen dem 21. Dezember 2025 und 18. Januar 2026 der 35. Afrika-Cup ausgetragen. In neun verschiedenen Stadien spielen 24 Nationen um den prestigeträchtigen Titel, den sich zuletzt die Elfenbeinküste sichern konnte. Welche Stars mit dabei sind, wer als Favorit gilt und wo Sie die Partien live im Fernsehen verfolgen können, erfahren Sie hier.

Wie wichtig ist der Afrika-Cup?

Ziemlich wichtig. Er gilt als Pendant zur Europameisterschaft und genießt auf dem Kontinent einen hohen Stellenwert. Zwar wird dem Wettbewerb, der im Gegensatz zur EM alle zwei Jahre ausgetragen wird, im Rest der Welt deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Den Menschen vor Ort bedeutet er jedoch sehr viel. Das weiß auch Vincent Kompany. Man dürfe nicht unterschätzen, mahnte der Trainer des FC Bayern kürzlich, »wie wichtig der Afrika-Cup« für die Spieler sei. Neben dem deutschen Rekordmeister, der Nicholas Jackson (Senegal) freistellt, müssen auch zahlreiche weitere internationale Top-Teams auf Stars verzichten (s. unten).

Bei den ersten beiden Ausgaben des Afrika-Cups vor fast 70 Jahren (1957 und 1959) nahmen nur drei Nationen teil, seither ist das Turnier kontinuierlich gewachsen – auf mittlerweile 24 teilnehmende Nationen. Gespielt wird in sechs Vierergruppen, die beiden erstplatzierten Teams schaffen den Sprung ins Achtelfinale, ebenso die vier besten Drittplatzierten. Anschließend geht es im K.-o.-System weiter.

Der Afrika-Cup findet alle zwei Jahre statt

Der Afrika-Cup findet alle zwei Jahre statt

Foto: Edwin Ndeke / Anadolu / ABACAPRESS / picture alliance

Welche Länder haben sich qualifiziert?

Neben Marokko (Gastgeber), der Elfenbeinküste (Titelverteidiger) und Ägypten (Rekordsieger) ist auch vielen kleineren Fußball-Nationen die Qualifikation geglückt. Dazu zählen Mosambik, Sudan und Sambia sowie die Komoren, die erst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte dabei sind. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Gruppen:

Gruppe A: Marokko, Mali, Sambia, Komoren
Gruppe B: Ägypten, Südafrika, Angola, Simbabwe
Gruppe C: Nigeria, Tunesien, Uganda, Tansania
Gruppe D: Senegal, Demokratische Republik Kongo, Benin, Botswana
Gruppe E: Algerien, Burkina Faso, Äquatorialguinea, Sudan
Gruppe F: Elfenbeinküste, Kamerun, Gabun, Mosambik

Wer sind die Favoriten?

Wie auch in den vergangenen Jahren ist kein klarer Favorit auszumachen. Unter anderem werden Ägypten gute Chancen eingeräumt. Das Team, das vom ehemaligen Nationalspieler Hossam Hassan (177 Länderspiele) trainiert wird, vertraut im Sturm auf die großen Qualitäten der Premier-League-Stars Mohamed Salah (FC Liverpool) und Omar Marmoush (Manchester City).

Laut den Buchmachern hat nur Marokko bessere Aussichten auf den Titel. Die Nordafrikaner, die den Afrika-Cup zuletzt 1976 gewinnen konnten, waren bei der Weltmeisterschaft in Katar vor drei Jahren sensationell bis ins Halbfinale vorgerückt, scheiterten dort nur knapp an Frankreich. Ansonsten werden noch Algerien, Senegal, Nigeria und die Elfenbeinküste zum Kreis der Favoriten gezählt.

Achraf Hakimi (l.) erreichte mit Marokko bei der WM 2022 sensationell das Halbfinale

Achraf Hakimi (l.) erreichte mit Marokko bei der WM 2022 sensationell das Halbfinale

Foto: IMAGO/Adam Davy / IMAGO/PA Images

Wer sind die Stars beim Afrika-Cup?

Zwei der größten Stars stehen – wie bereits erwähnt – im Kader der ägyptischen Nationalmannschaft. Mohamed Salah möchte sich nach schwachen Leistungen in der englischen Liga und einem heftigen Streit mit seinem Herzensklub Liverpool wieder in Bestform präsentieren (Lesen Sie hier , wie der Streit zwischen Salah und Liverpool eskalierte). Nicht viel besser lief es für Omar Marmoush, der in der laufenden Saison noch auf seinen ersten Treffer wartet. Manchester City hat neben dem ehemaligen Frankfurter auch noch Rayan Aït-Nouri (Algerien) freigestellt.

Mit dabei ist auch Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner spielte in seiner Karriere unter anderem für Borussia Dortmund (98 Tore), den FC Arsenal (68 Tore) und den FC Barcelona (11 Tore). Im Alter von 36 Jahren ist er nach einem kurzen Aufenthalt in Saudi-Arabien nun wieder in Frankreich bei Olympique Marseille gelandet. Zuletzt präsentierte sich der Rekordtorschütze seines Landes (33 Tore) in starker Form.

Achraf Hakimi (Champions-League-Sieger von Paris Saint-Germain) und Brahim Díaz (Real Madrid) sind derzeit die Aushängeschilder des marokkanischen Fußballs. Díaz, der in Málaga geboren wurde, absolvierte 2021 ein A-Länderspiel für Spanien, ehe er sich im März 2024 entschloss, fortan für das Geburtsland seines Vaters aufzulaufen.

Weitere prominente Namen beim Afrika-Cup sind Bryan Mbeumo (Manchester United, Kamerun), Victor Osimhen (Galatasaray Istanbul, Kamerun), Nicolas Jackson (FC Bayern München, Senegal) und Sadio Mané (al-Nassr FC, Senegal).

Welche Bundesliga-Profis sind mit dabei?

Auch in der Bundesliga ist der Afrika-Cup ein großes Thema. Mit Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Christian Kofane (Kamerun), Ibrahim Maza (Algerien) und Eliesse Ben Seghir (Marokko) fehlen allein Bayer Leverkusen zum Start des Turniers vier Spieler. Im für sie ungünstigsten Fall muss die Werkself drei Spieltage auf ihre Profis verzichten.

Auch Eintracht Frankfurt könnte es hart treffen. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri (Tunesien) und Farès Chaïbi (Algerien) könnten mit ihren Mannschaften weit kommen. Gleiches gilt für Ramy Bensebaini (Algerien) von Borussia Dortmund. Der FC Augsburg muss im Abstiegskampf gleich auf drei Profis verzichten (Samuel Essende, Ismael Gharbi und Elias Saad). Die Reise von Nicolas Jackson (Senegal) wiegt nicht so schwer. Der Stürmer ist beim FC Bayern München hinter Harry Kane ohnehin nur zweite Wahl.

Wo läuft der Afrika-Cup im TV?

Weder auf den öffentlich-rechtlichen Sendern (ARD und ZDF) noch auf Eurosport oder Sport1 werden Begegnungen zu sehen sein. Stattdessen hat sich Sportdigital die Übertragungsrechte für alle 52 Begegnungen gesichert. Der Stream ist kostenlos auf Joyn abrufbar. Auch DAZN-Abonnenten können den Afrika-Cup ohne Zusatzkosten empfangen.

Wer hält die wichtigsten Rekorde?

Ägypten ist mit sieben Siegen (1957, 1959, 1986, 1998, 2006, 2008, 2010) die erfolgreichste Nation beim Afrika-Cup. Auf Platz zwei und drei folgen Kamerun (fünf Titel) und Ghana (vier Titel). Die vergangenen vier Austragungen endeten jeweils mit einem anderen Siegerteam. Möglich, dass mit Marokko ein fünftes hinzukommt.

Der erfolgreichste Torschütze in der Geschichte des Wettbewerbs ist Samuel Eto’o. Dem Kameruner, der gleich viermal als Afrikas Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde, gelangen 18 Treffer bei sechs Teilnahmen. Die meisten Tore bei einem Turnier schoss allerdings Mulumba Ndaye. Der Angreifer der Republik Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) traf 1974 neunmal und führte sein Land zum Titel.

Eto’os Landsmann und ehemaliger Teamkollege Rigobert Song ist hingegen der Profi mit den meisten Einsätzen. Der ehemalige Kölner absolvierte bei acht Teilnahmen (ebenfalls Rekord) 36 Partien.

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