Das KI-Start-up xAI plant, im Dezember eine eigene App für seinen Chatbot Grok zu veröffentlichen. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf nicht genannte Quellen im Unternehmen. Damit wolle xAI stärker in Konkurrenz zu ChatGPT von OpenAI treten, das bereits entsprechende Apps für verschiedene Betriebssysteme bereitstellt. Auch Claude von Anthropic und Gemini von Google existieren als App auf Smartphones und Computern. X kommentierte Anfragen zu den Berichten nicht.
xAI wurde im Sommer 2023 von Elon Musk gegründet, nachdem dieser sich zuvor im Jahr 2018 von seiner Beteiligung an OpenAI getrennt hatte. Der xAI-Chatbot Grok steht bislang nur Premium-Abonnenten von Musks sozialen Netzwerk X zur Verfügung. Allerdings wurde in letzter Zeit beobachtet, dass augenscheinlich auch eine abgespeckte Variante in Arbeit ist, die kostenlos genutzt werden kann, um die Reichweite des Chatbots zu erhöhen und mehr Feedback zu bekommen.
Rechenzentrum in Rekordzeit erbaut
Dem WSJ-Bericht zufolge hat xAI in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee ein Rechenzentrum mit 100.000 Nvidia-GPUs errichtet. Es trägt den Namen "Colossus" und sei in Rekordzeit in Tag- und Nacht-Arbeit gebaut worden. Die Zahl der Chips soll dem Bericht zufolge in naher Zukunft verdoppelt werden, um anderen Mitbewerbern wie OpenAI, Google, Meta und Anthropic die Stirn zu bieten. Als Trainingsdaten für die Künstliche Intelligenz werden unter anderem Datenbestände von X und vom Autohersteller Tesla herangezogen, der Musk ebenfalls gehört.
Musk und OpenAI liegen im Streit, da der frühere Anteilseigner OpenAI vorwirft, inzwischen seinen Status als Non-Profit-Organisation zu verletzen. Musk hat Klage eingereicht und OpenAI den Zugang zu X-Daten gesperrt, sodass diese nicht für das Training der KI herangezogen werden können. Er wolle erreichen, dass sich die Macher von ChatGPT wieder an die Gründungsvereinbarung halten und "AGI zum Wohle der Menschheit zu entwickeln und nicht zum persönlichen Vorteil" einzelner, heißt es in der Klageschrift.
(mki)