Wladimir Putin entschuldigt sich bei Angela Merkel für Labrador-Vorfall 2007

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Angela Merkel, Wladimir Putin, Labrador »Koni« (2007)

Angela Merkel, Wladimir Putin, Labrador »Koni« (2007)

Foto:

Sergei Chirikov / DPA

Diese Szene galt lange als bewusste Provokation des Kremlchefs: Bei Angela Merkels Besuch in seiner Residenz in Sotschi im Januar 2007 ließ Russlands Machthaber Wladimir Putin seinen Labrador »Koni« im Raum herumlaufen. Die damalige Kanzlerin hat seit einem Hundebiss in ihrer Jugend Angst vor Hunden und war angesichts des großen Tiers sichtlich angespannt.

Nun hat sich der Kremlchef für den Vorfall entschuldigt. Er habe nichts davon gewusst, dass Merkel Angst vor Hunden hat. Es sei nicht seine Absicht gewesen, die Kanzlerin damals einzuschüchtern. »Im Gegenteil, ich wollte eine entspannte, angenehme Atmosphäre schaffen«, sagte Putin auf einer Pressekonferenz. »Ich appelliere erneut an sie und sage: Angela, bitte verzeihen Sie mir. Ich wollte Ihnen keinen Kummer bereiten.«

In ihrer kürzlich erschienenen Autobiografie  beschreibt Merkel, dass sie gewusst habe, dass Putin manchmal seinen Labrador zu Treffen mit Gästen mitbringt. Daher bat sie vor einem Treffen 2006 Putins Team, den Hund nicht mitzubringen. Damals in Moskau hatte Putin ihre Bitte respektiert, ihr aber einen großen ausgestopften Hund überreicht – mit der Bemerkung, dass er nicht beißen würde. Beim Treffen in Sotschi im Jahr 2007 ließ Putin aber plötzlich den schwarzen Labrador in den Raum. Der Hund lief auf die damalige Bundeskanzlerin zu, um sie zu beschnuppern. Aufnahmen der angespannten Kanzlerin gingen um die Welt.

In ihrem Buch beschreibt die Altkanzlerin den Vorfall als eine Tortur. »Ich versuchte, den Hund zu ignorieren, obwohl er sich mehr oder weniger direkt neben mir bewegte. Ich interpretierte Putins Gesichtsausdruck so, dass er die Situation genoss«, schrieb sie. »Wollte er nur sehen, wie ein Mensch in Not reagiert? War es eine kleine Machtdemonstration? Ich dachte nur: Bleib ruhig, konzentriere dich auf die Fotografen, das geht vorbei.«

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