Warum Bayer keine 25 Millionen Euro für Kossounou kassiert

vor 8 Stunden 1

Für einen festen Transfer des vor Jahresfrist verliehenen Odilon Kossounou hatten Bayer und Bergamo eine Ablöse von 25 Millionen Euro festgeschrieben. Doch Atalanta zahlt nun nicht die komplette Summe.

Atalanta Bergamo verpflichtete Odilon Kossounlou fest, zahlt aber nicht die in der Kaufoption vertraglich fixierten 25 Millionen  Euro.

Atalanta Bergamo verpflichtete Odilon Kossounlou fest, zahlt aber nicht die in der Kaufoption vertraglich fixierten 25 Millionen  Euro. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Dass Odilon Kossounou nach seiner einjährigen Leihe von Leverkusen zu Atalanta Bergamo in der vergangenen Woche fest zu den Bergamasken gewechselt ist, ist ein Fakt. Dass dies so kommen würde, war zu erwarten. Hatten die Klubs doch im Sommer 2024 eine Kaufoption in den Leihvertrag eingearbeitet, dass der ivorische Abwehrspieler ein Jahr später für die Zahlung von weiteren 25 Millionen Euro fest zum italienischen Champions-League-Teilnehmer wechseln kann.

Und so vermeldete Bayer auch am Freitag auf seine Klub-Homepage: "Bergamo zieht Kaufoption: Kossounou wechselt fest von Bayer zu Atalanta". Wobei dies nicht so ganz zutrifft. So schrieben diverse italienische Quellen, darunter auch Transferexperte Fabrizio Romano, davon, dass Bergamo, das fünf Millionen Euro Leihgebühr bezahlt hatte, nur 20 Millionen Euro als Ablöse überweisen müsse.

Atalanta zahlt jetzt 20 statt 25 Millionen Euro

Dies erschien durch die offizielle Meldung des Bundesligisten als Fehlinformation entlarvt. Doch nach kicker-Informationen aus Italien zahlt Atalanta erstmal wirklich nur 20 statt der vertraglich fixierten 25 Millionen Euro. Die Ablöse wurde also nachverhandelt - eine Möglichkeit, über die der kicker bereits Anfang Mai berichtet hatte.

Dies galt eigentlich als nicht möglich, da es für Kossounou mit der AS Roma einen zweiten konkreten Interessenten gab, zumal Gian Piero Gasperini, bis zum Saisonende noch Trainer bei Atalanta, von den Römern als neuer Coach verpflichtet wurde. Unter Gasperini hatte Kossounou in Bergamo bestens funktioniert. Mit welchem Druckmittel sollte also Atalanta gegenüber Bayer aufgetreten sein, um die Ablöse zu drücken?

Kossounou wollte in Bergamo bleiben und nicht nach Rom

Der Haken aus Leverkusener Sicht: Kossounou wollte nicht nach Rom, sondern nur fest nach Bergamo wechseln. Dort verfügt der Afrika-Cup-Gewinner von 2024 nicht nur über einen lukrativen Vertrag, sondern ihm bietet sich auch die Möglichkeit, nächste Saison in der Champions League zu spielen - während die Roma nur in der Europa League antritt.

Da Kossounou bei Bayer 04 aber nur noch ein Jahr unter Vertrag gestanden hätte - im Januar 2026 also bei einem anderen Klub unterschreiben und Leverkusen im Sommer 2026 ablösefrei verlassen hätte können, musste der Bundesligist ein Zugeständnis bei der Ablöse machen.

Durch Boni könnte sich die Lücke deutlich verkleinern

Wie groß dieses allerdings am Ende sein wird, ist eine andere Frage: So sollen Atalanta und Bayer nämlich noch Boni-Zahlungen vereinbart haben, sodass sich die Lücke zum größeren Teil schließen könnte.

Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes räumt ein, dass nachverhandelt wurde, spricht aber von einer für Bayer 04 günstigeren Lösung. "Am Ende bekommen wir die gleiche Summe wie im letzten Jahr vereinbart", so der Manager.

Stephan von Nocks

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