Vereinigtes Königreich: Britische Regierung will Wahlalter auf 16 Jahre senken

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Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, will die britische Regierung das Wahlalter senken. In Wales und Schottland haben 16-Jährige bereits Stimmrecht bei Regionalwahlen.

Aktualisiert am 17. Juli 2025, 13:53 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters,

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 Künftig sollen 16- und 17-Jährige auch bei Parlamentswahlen wählen dürfen
Ein Wahllokal im Norden Großbritanniens: Künftig sollen 16- und 17-Jährige auch bei Parlamentswahlen wählen dürfen © Oli Scarff/​Getty Images

Die britische Regierung will das Wahlalter im Vereinigten Königreich für jegliche Abstimmungen auf 16 Jahre senken. Dies sei Teil einer umfassenden Überarbeitung des demokratischen Systems, teilte die Regierung in London mit. "Wir ergreifen Maßnahmen, um Hürden für die Beteiligung abzubauen und sicherzustellen, dass mehr Menschen die Möglichkeit haben, sich in die britische Demokratie einzubringen", sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Angela Rayner.

Bisher konnten 16- und 17-Jährige in Schottland und Wales bereits bei Regional- und Kommunalwahlen abstimmen, aber nicht bei den Wahlen zum britischen Unterhaus. Die regierende Labour-Partei will mit der Reform zu einer höheren Wahlbeteiligung beitragen. Bei der Parlamentswahl 2024 war sie mit 59,7 Prozent die niedrigste seit 2001.

Die Reformpläne sehen weitere Änderungen vor: So sollen künftig auch in Großbritannien ausgestellte Bankkarten und digitale Ausweisformate als Identitätsnachweis bei der Stimmabgabe akzeptiert werden. Nach Schätzungen der britischen Wahlkommission gaben bei der Wahl im vergangenen Jahr rund 750.000 Menschen ihre Stimme nicht ab, weil sie keinen Lichtbildausweis hatten.

Die Regierung will zudem striktere Regeln für die Wahlkampffinanzierung einführen. Das solle eine ausländische Einflussnahme auf die britische Politik verhindern, sagte die für Demokratie zuständige Staatssekretärin Rushanara Ali. 

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