Wichtige Updates
Trump verteidigt seine Zollpolitik
Massive Verluste an den Börsen – Dax stürzt ab
Trump zeigt sich im Handelsstreit gesprächsbereit
Mehr als 50 Länder streben Zollverhandlungen mit den USA an
Musk spricht sich für transatlantischen Freihandel aus
EU bietet USA Deal zu Freihandel mit Industriegütern an
Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Ihre Behörde sei aber auch bereit dazu, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot bereits vor den jüngsten Zollentscheidungen Trumps gemacht, zuletzt aber noch einmal am Freitag erneuert. Es bleibe auf dem Tisch, sagte von der Leyen. Auf Nachfrage ergänzte sie, vor allem das Thema Freihandel für Autos sei bereits mehrfach auf dem Tisch gelegen, es habe allerdings keine adäquate Antwort gegeben.
Von der Leyen machte deutlich, dass neben diesen Bemühungen weiter mögliche Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns von Verhandlungen vorbereitet würden. Zusätzlich werde man sich vor den Auswirkungen einer möglichen Umleitung von Handelsströmen aus anderen Teilen der Welt durch die US-Importzölle schützen. Zu diesem Zweck werden werde man eine „Taskforce zur Überwachung von Importen“ einrichten.
Von der Leyen kündigte zudem an, den Ausbau der Handelsbeziehungen mit anderen Ländern voranzutreiben und nannte Indien, Thailand, Malaysia, Indonesien als Beispiele. Zudem verwies sie auf die bereits geplanten Abkommen mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur sowie Mexiko und der Schweiz. 83 Prozent des globalen Handels gebe es jenseits der USA, sagte von der Leyen.
Die Europäer können froh sein über die Coolness ihrer politischen Führung – ein Kommentar von Jan Diesteldorf zur EU-Reaktion auf Trumps Zölle (SZ Plus):
Audi legt Export in die USA wegen Zöllen auf Eis
Der Ingolstädter Autobauer Audi legt wegen der Zölle von zusätzlich 25 Prozent auf Autoimporte in die USA die Lieferung von Fahrzeugen auf Eis. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte ein entsprechendes Schreiben an die Händler, über das zunächst die Automobilwoche berichtet hatte. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt seien, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden. Diese sollten sich nun darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren.
Audi verfügt über keine eigene Produktionsstätte in den USA und muss sämtliche Fahrzeuge importieren. Das in den USA viel verkaufte Modell Q5 wird im Audi-Werk in Mexiko gefertigt, der Rest kommt aus Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei.
Die Audi-Mutter Volkswagen hat ihre Händler in den USA ebenfalls vorgewarnt und Zusatzkosten angekündigt, wie das Wall Street Journal vergangene Woche berichtete. Die Auslieferung von Fahrzeugen per Zug aus Mexiko und aus den Häfen habe VW vorübergehend gestoppt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Mitteilung an die Händler. Bis Mitte April solle Klarheit über die Preisgestaltung herrschen.
Trump verteidigt seine Zollpolitik
Weltweit verbuchen die Börsen massive Verluste, doch US-Präsident Donald Trump sieht keinen Anlass für eine Korrektur seines Kurses. Er habe das Abrutschen der Märkte nicht beabsichtigt, sagte er.
„ Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen.“
Das sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. „Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber unser Land ist viel stärker“, fügt er hinzu.
Auf seinem sozialen Netzwerk „Truth Social“ beklagt Trump erneut massive finanzielle Defizite gegenüber China, der EU und „vielen anderen“. Das Problem könne mit Zöllen behoben werden. Eines Tages würden die Leute merken, dass Zölle für die USA „eine äußerst wundervolle Sache“ seien.
Massive Verluste an den Börsen – Dax stürzt ab
Das globale Beben an den Aktienmärkten nach den Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump geht weiter. Weltweit verbuchen die Börsen am Wochenbeginn deutliche Verluste. In Frankfurt am Main verlor der Dax in den ersten Handelsminuten etwa zehn Prozent und fiel um mehr als 2100 Zähler auf 18 489 Punkte. Kurz darauf erholte er sich etwas, blieb aber deutlich im Minus.
Auch in Asien gab es massive Verluste. Der Hang-Seng-Index in Hongkong stürzte sogar um mehr als zwölf Prozent ab. In Tokio gab der Nikkei-225 zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent nach. Auch die Börsen in China und Australien verbuchten im frühen Handel deutliche Verluste.
Trumps Zollpaket hatte die Börsen bereits in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt. Das Beben radierte auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe aus. Eine Erholung ist nicht in Sicht. Marktbeobachter rechnen weiter mit größeren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder über Deals gesprochen wird.
Viele Anleger überlegen, ob sie angesichts der politischen Lage und fallender Kurse in den USA ihr ETF-Portfolio umschichten müssen. Was man bedenken sollte, welche Alternativen es gibt und wie man so eine Anpassung konkret umsetzen kann (SZ Plus):
Bericht: Sicherheitsberater Waltz hatte wohl Nummer von Journalist unter anderem Namen gespeichert
Die britische BBC berichtet, US-Sicherheitsberater Mike Waltz habe eigentlich den Sprecher für nationale Sicherheit, Brian Hughes, der Chatgruppe hinzufügen wollen, in der Einzelheiten zu geplanten Angriffen auf Stellungen der Huthi-Rebellen in Jemen besprochen wurden. Die Nummer des Journalisten Jeffrey Goldberg, den Waltz fälschlicherweise der Chatgruppe hinzufügte, sei als zweite Nummer von Brian Hughes in Waltz' Handy gespeichert gewesen. So sei es dazu gekommen, dass Goldberg statt Hughes der Chatgruppe hinzugefügt wurde.
Ende März hatte Goldberg im Magazin The Atlantic Informationen darüber veröffentlicht, dass höchste Vertreter der US-Regierung militärisch relevante Geheimnisse in einem Chat auf der frei zugänglichen Nachrichten-App Signal besprochen haben.
Trump zeigt sich im Handelsstreit gesprächsbereit
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. „Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben“, sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“
Trump sagte weiter, er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.“ Er habe aber betont, dass er nicht länger bereit sei, Handelsdefizite zu akzeptieren - also Ungleichgewichte im Handelsvolumen, bei denen ein Land deutlich mehr in die USA exportiert als es von dort importiert. Es müsse entweder einen Handelsüberschuss für die US-Seite geben oder ein ausgeglichenes Ergebnis im gegenseitigen Handel. Trump forderte als Gegenleistung für eine Aufhebung der Sonderzölle, ausländische Regierungen müssten "eine Menge Geld" zahlen.
Mit Blick auf China sagte der US-Präsident, es gebe ein gewaltiges Handelsdefizit gegenüber der Volksrepublik. „Hunderte von Milliarden Dollar gehen jedes Jahr mit China verloren. Und wenn wir dieses Problem nicht lösen, werde ich keinen Deal machen.“ Trump betonte: „Ich bin bereit, mit China zu verhandeln, aber sie müssen ihren Überschuss abbauen.“
Trump beklagte sich einmal mehr bitterlich über den Handel mit europäischen Staaten, die ebenfalls einen enormen Überschuss gegenüber den USA hätten. Sie hätten Amerika „sehr, sehr schlecht behandelt“ und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. „Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (...) um die Vereinigten Staaten abzuzocken.“
Tödlicher Masernausbruch: Gesundheitsminister Kennedy rät nun doch zur Impfung
Nach dem Tod eines zweiten mit Masern infizierten Kindes mahnt US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., die wirksamste Methode, die Verbreitung zu verhindern, sei eine Impfung. In der Vergangenheit hatte Kennedy vielfach Zweifel an Impfungen gestreut.
Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Texas teilte mit, das positiv auf Masern getestete Schulkind sei in ein Krankenhaus in Lubbock eingeliefert worden und bereits am Donnerstag an einem Lungenversagen infolge der Infektion gestorben. Das Kind sei nicht geimpft gewesen und habe keine bekannten Vorerkrankungen gehabt.
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. reiste in den betroffenen Bezirk, um die Familie zu treffen, wie er auf der Plattform X schrieb. Dort war bereits im Februar ein Kind an einer Maserninfektion gestorben. Nach Angaben von örtlichen Medien war es die erste Masernerkrankung mit Todesfolge in den USA seit zehn Jahren.
Die Vereinigten Staaten haben derzeit mit einer Häufung von Masernfällen zu kämpfen. Kennedy schrieb auf X, bislang seien 642 Fälle in 22 Bundesstaaten gemeldet worden - 499 davon in Texas. Die meisten Betroffenen dort sind nach Angaben der texanischen Gesundheitsbehörde Kinder.
US-Handelsminister bleibt hart: "Die Zölle kommen"
Trotz Kritik hält die US-Regierung unnachgiebig an ihrem globalen Zollpaket fest. Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Handelsminister Howard Lutnick dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ Trump habe diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse.
Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges Zollpaket vorgestellt, das das Gefüge der Weltwirtschaft stark verändern dürfte. In einem ersten Schritt traten neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus fast allen Ländern in Kraft. Am 9. April soll dann in einem nächsten Schritt ein komplexer Mechanismus folgen, der für manche Länder noch höhere Zölle vorsieht.
Mehr als 50 Länder streben Zollverhandlungen mit den USA an
Die Telefone und im US-Präsidialamt stehen derzeit nicht still: Nach Angaben des US-Wirtschaftsberaters Kevin Hassett haben mehr als 50 Staaten das Amt kontaktiert, um Verhandlungen über die von US-Präsident DonaldTrump verhängten Zölle einzuleiten. Außerdem wird in mehreren Ländern deutlich, wie sie auf die Zölle zu reagieren gedenken:
- Großbritannien erwägt staatliche Maßnahmen, um Unternehmen des Königreichs vor schädlichen Folgen der neuen Zölle zu bewahren. Premierminister Keir Starmer schrieb am Samstag in der Zeitung Telegraph, seine Regierung sei bereit, „die Industriepolitik zu nutzen, um die britische Wirtschaft vor dem Sturm zu schützen“. Vorrang habe zwar weiter ein Handelsabkommen mit den USA, das Zollbefreiungen beinhalte. Er werde aber alles Notwendige tun, um nationale Interessen zu schützen.
- Italien will nach Worten von Regierungschefin Giorgia Meloni Unternehmen unterstützen, die unter den Zöllen leiden. „Wir waren natürlich nicht mit der Entscheidung der Vereinigten Staaten einverstanden, sind aber bereit, alle notwendigen Instrumente – sowohl verhandlungstechnisch als auch wirtschaftlich – einzusetzen, um unsere Firmen und Sektoren zu unterstützen, die möglicherweise bestraft werden", sagt Meloni in einer Videobotschaft an einen Kongress der Lega-Partei, einem Koalitionspartner. Meloni steht vor einem diplomatischen Balanceakt: Sie ist zwar eine Verbündete Trumps, muss aber gleichzeitig den italienischen Exportsektor verteidigen.
- Indien plane keine Vergeltungsmaßnahmen gegen den 26-prozentigen Zoll von Trump auf Importe aus dem asiatischen Land, sagte ein indischer Regierungsvertreter und verwies auf laufende Gespräche über ein Abkommen zwischen beiden Ländern. Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi habe eine Klausel in Trumps Zollverordnung geprüft, die Handelspartnern, die "erhebliche Schritte" zur Behebung sogenannter "nicht-reziproker Handelsabkommen unternehmen", eine mögliche Erleichterung biete, hieß es. Indien sehe einen Vorteil darin, als eines der ersten Länder mit den USA Gespräche über ein Handelsabkommen aufgenommen zu haben.
- Taiwan plant ebenfalls keine Vergeltungsmaßnahmen, sondern will Handelsbarrieren abbauen. Dies kündigt Taiwans Präsident Lai Ching Te nach einem Treffen mit Spitzenvertretern der mittelständischen Wirtschaft an. Taiwan werde die seit vielen Jahren bestehenden sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse von sich aus beseitigen, um die Handelsverhandlungen mit den USA reibungsloser zu gestalten, fügt der Präsident hinzu.
- Malaysia werde die Bemühungen anführen, eine regionale Antwort in Südostasien auf die Strafzölle zu koordinieren, sagte der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim. Die Länder der Vereinigung südostasiatischer Nationen (ASEAN) – ein Zusammenschluss von zehn Staaten der Region – gehören zu den am stärksten von den US-Strafzöllen betroffenen.
Netanjahu reist Sonntag in die USA
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fliegt nach Angaben seines Büros am Sonntag nach Washington, D.C.. Netanjahu habe eine Einladung von US-Präsident Donald Trump erhalten, heißt es. Die US-Nachrichtenseite Axios hatte zuvor berichtet, Netanjahu werde am Montag im Weißen Haus erwartet. Er wolle sich persönlich mit Trump treffen, um eine Abschaffung der Zölle auszuhandeln, die Israel betreffen. „Ich hoffe, das ich in dieser Angelegenheit helfen kann. Das ist meine Absicht“, teilt Netanjahu mit. Er werde mit Trump auch über die noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln sprechen. Netanjahu ist der erste Regierungschef, der Trump nach der Zollankündigung persönlich trifft.
Eigentlich sollen Israels Warenexporte in die USA künftig mit 17 Prozent Zoll belegt werden. Die USA sind Israels engster Verbündeter und größter einzelner Handelspartner. Israel hatte am Dienstag seine wenigen noch bestehenden Zölle auf US-Importe aufgehoben. Beide Länder verbindet seit 40 Jahren ein Freihandelsabkommen. Rund 98 Prozent der Waren aus den USA dürfen zollfrei nach Israel eingeführt werden.
Medien: Kennedy reist nach zweitem Todesfall im Zusammenhang mit Masern nach Texas
Nachdem in Texas zum zweiten Mal binnen Monaten ein an Masern erkranktes Kind gestorben ist, wird Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. Medienberichten zufolge kurzfristig in den US-Bundesstaat reisen. Das Nachrichtenportal Axios meldete am Sonntag, die Entscheidung zu der Reise sei gefallen, nachdem der Todesfall bekannt geworden sei. In Medienberichten hieß es weiter, die genaue Todesursache werde noch untersucht. NBC News meldete, Kennedy werde an der für Sonntag geplanten Beerdigung des Kindes teilnehmen.
Der langjährigen Impfskeptiker Kennedy hatte nach dem ersten Todesfall im Februar zunächst erklärt, derartige Masernausbrüche kämen vor. Für eine Stellungnahme war sein Ministerium am Sonntag vorerst nicht zu erreichen.
Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums von Texas vom Freitag sind in dem Bundesstaat im Süden der USA binnen drei Tagen 59 neue Masernfälle gemeldet worden. Damit ist die Zahl seit Ende Januar auf 481 gestiegen. Am Donnerstag waren es nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde in den ganzen USA 607 Fälle. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 285 Fälle gemeldet. Kennedy hatte dazu erklärt, der Bund stelle Hilfen zur Verfügung, darunter Impfstoffe.
Trump bittet Bürger in Zollstreit um Geduld
Die schweren Turbulenzen durch das Zollpaket des US-Präsidenten bekommen viele Amerikaner direkt zu spüren - nun versucht Donald Trump, seine Landsleute mit Durchhalteparolen zu beruhigen. „Haltet durch - es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch“, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. „Dies ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden siegen.“ Die USA hätten sich lange ausnutzen lassen, doch damit sei jetzt Schluss, versprach Trump. Jobs, Unternehmen und Geschäfte kämen durch den Schritt zurück in die USA „wie nie zuvor“. Doch die Erfolgsaussichten seines radikalen Rundumschlags sind bestenfalls ungewiss.
Ökonomen warnen vor einer aufziehenden Rezession in den USA und betrachten Trumps Zollpolitik eher als strategisches Eigentor, das letztlich auch den Vereinigten Staaten schaden wird. Auch der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erwartet eine höhere Inflation und langsameres Wachstum für die USA.
Musk spricht sich für transatlantischen Freihandel aus
Elon Musk, Berater von US-Präsident Donald Trump, hat sich im Zollstreit für eine transatlantische Freihandelszone ohne jegliche Zölle ausgesprochen. Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte der per Video zugeschaltete Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla bei einem Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega am Samstag in Florenz. „Und was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf eine Null-Zoll-Situation zubewegen mit einer Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika“, sagte Musk laut italienischer Simultanübersetzung.
Während der knapp viertelstündigen Parteitags-Schalte beantwortete Musk Fragen des Lega-Chefs Matteo Salvini, der in der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Verkehrsminister und Vizeregierungschef ist. Am Sonntag stellt sich Salvini zur Wiederwahl als Lega-Vorsitzender, er ist einziger Kandidat.
Tausende demonstrieren in den USA gegen Trump
In den USA haben landesweit Bürgerinnen und Bürger gegen die Politik von Präsident Donald Trump protestiert. In der Hauptstadt Washington versammelten sich nahe dem Weißen Haus Tausende Demonstranten. Auf Plakaten forderten sie unter anderem, die Verfassung zu verteidigen, Trump des Amtes zu entheben und das Sozialsystem nicht anzutasten. Auf anderen Schildern stand etwa: „Hände weg von der Demokratie“ oder „Stoppt den Coup“.
Verschiedene Organisationen hatten gemeinsam zu mehr als tausend Versammlungen - größeren und kleineren - in allen US-Bundesstaaten aufgerufen. Vorab hatten sie geschätzt, dass es landesweit mehr als 250 000 Teilnehmer geben könnte. Zunächst gab es angesichts der Vielzahl der Veranstaltungen keine verlässlichen Angaben zu den Teilnehmern insgesamt.
Auch in New York demonstrierten trotz Nieselregen Tausende gegen Trump und dessen engen Berater Elon Musk.
Sie hielten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie „Zieht Elon den Stecker“ oder: „Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab“. In anderen Städten - etwa in Atlanta, Boston, Miami oder Charlotte - gab es ebenfalls größere Demonstrationen.
Auch jenseits der USA gab es Proteste: In der britischen Hauptstadt London etwa gingen Menschen auf die Straße, um gegen Trump und dessen Regierung zu demonstrieren - darunter etliche Amerikaner, die in Großbritannien leben.
US-Korrespondent Fabian Fellmann schildert Eindrücke von den Protesten in Washington, D.C. (SZ Plus):