Uruguays ehemaliger Präsident José Mujica ist im Alter von 89 Jahren gestorben. »Mit tiefer Trauer verkünden wir den Tod unseres Kameraden Pepe Mujica«, schrieb der amtierende Staatschef Yamandú Orsi im Onlinedienst X.
Bei Mujica war im Frühjahr 2024 Speiseröhrenkrebs diagnostiziert worden. Obwohl er durch die Behandlung geschwächt war, machte er im vergangenen Herbst Wahlkampf für seine linke Koalition bei den nationalen Wahlen, die seinen Schützling Orsi zum Präsidenten machten.
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Im September 2024 berichtete sein Arzt, dass die Bestrahlung einen Großteil des Tumors beseitigt hatte. Doch im Januar 2025 gab Mujicas Arzt bekannt, dass der Krebs in seiner Speiseröhre zurückgekehrt war und auf seine Leber übergegriffen hatte. Mujica entschied sich gegen eine weitere Behandlung.
»Ich will mich von meinen Landsleuten verabschieden«, sagte er Anfang Januar im Interview der Wochenzeitung »Búsqueda«. »Die Grundlage der Demokratie ist der Respekt vor jenen, die anders denken. Ich umarme alle.«
Mujica, der in den Sechzigerjahren die Tupamaros-Stadtguerilla mitbegründete, war von 2010 bis 2015 Präsident des südamerikanischen Landes. Er galt als der »ärmste Präsident der Welt«, wohnte auch in seiner Zeit als Staatschef in einem einfachen Bauernhaus in der Nähe der Hauptstadt Montevideo und fuhr einen alten hellblauen VW Käfer. Mit seiner bescheidenen Art wurde der frühere Guerillero zu einem Idol der lateinamerikanischen Linken.
Während seiner Präsidentschaft leitete Mujica, der im Volksmund »Pepe« genannt wird, die Umwandlung seines kleinen südamerikanischen Landes in eine der sozialliberalsten Demokratien der Welt. Die Legalisierung von Abtreibungen, Homo-Ehe und vor allem von Marihuana haben die Weltpresse auf das kleine Land am Rio de la Plata, eingezwängt zwischen Argentinien und Brasilien, aufmerksam gemacht. Weniger Aufmerksamkeit bekamen andere politische Erfolge: Unter Mujica wurde Uruguay zu einem führenden Land im Bereich der alternativen Energien machte.