Dies sind die Überreste der wohl ältesten Siedlungen, die je an einem europäischen See gefunden wurde. Schon vor rund 8.000 Jahren, so die Annahme, lebten Menschen am Ufer des Uridsees, an der Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien.
ADRIAN ANASTASI, Albanisches Institut für Archäologie
»Die Überresten ihrer Bauwerke haben Forscher nun in eben diesem See gefunden. Die Menschen, die hier vor langer Zeit lebt, waren sehr intelligent, sie mussten das Holz ohne große Metallwerkzeuge bearbeiten, die Bäume fällen, um eine prähistorische Architektur mit solch einer exakten Vermessung zu errichten.So wie sie ihre Wirtschaft führten, eine Mischung aus Ackerbau, Fischerei und Jagd in den Bergen zeigt, dass sie sehr gut mit natürlichen Ressourcen umgehen konnten."
In unzähligen Tauchgängen fördert das gemischte schweizerisch-albanische Team die Fundstücke ans Tageslicht. Von Tierknochen über Keramikteilen bis zu den Holzpfeilern, auf denen die Behausungen der Bewohner ruhten. Und der Fund könnte noch wesentlich größer sein – nur ein Prozent der Fläche ist bisher untersucht:
Ilir Gjipali, Archäologe:
»Das ist erst der Anfang. Wir haben vor, lange hier zu bleiben, denn die Siedlung ist riesig. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren erst die Oberfläche angekratzt. Es wird Jahrzehnte dauern, alles auszugraben.«
Vermutlich, so die Annahme der Forscher, verbreitete sich von hier aus Wissen über Ackerbau und Vorratshaltung in andere Teile Europas – und half so bei der Entwicklung des Kontinents.