Tim Raue: Dieses deutsche Gericht meidet der Berliner Sternekoch

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Auf der Speisekarte seines neuen Restaurants stehen Gerichte wie »Oma Gerdas Eisbein vom Spanferkel«, »Berliner Schweineschnitzel« oder »Königsberger Klopse vom Kalb«. Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue, 51, mag Klassiker der Berliner und Brandenburger Küche – bis auf ein Gericht. »Ich finde Nierchen süßsauer grauenvoll. Damit kann man mich jagen«, sagte Raue in Berlin auf die Frage, welches deutsche Essen er überhaupt nicht mag.

Er schätze, dass acht von zehn Menschen, die Nierchen süßsauer essen, sie danach nie wieder bestellten. »Vor allem, wenn es Schweinenieren sind. Lamm oder Kalb geht noch. Aber generell: einfach nein.«

»Nierenragout süßsauer« findet sich in Berlin und Brandenburg auf etlichen Speisekarten. Die Nierchen werden dafür üblicherweise mit Zwiebeln, Gewürzgurken, Essig und Zucker zubereitet und oft mit Kartoffelpüree serviert. Auch Herbert Beltle, einer der erfolgreichsten und am längsten tätigen Köche Berlins, hatte auf das Gericht gesetzt. »Das wird von den Gästen sehr gerne gegessen«, hatte er 2003 der Berliner Boulevardzeitung »B.Z.« gesagt. Sein Geheimtipp: Er hatte die Nierchen nach dem Braten flambiert.

Panne bei der Eröffnung

Das Restaurant »Sphere Tim Raue« wurde vor rund einer Woche im berühmten Fernsehturm der Hauptstadt eröffnet, in 207 Meter Höhe. Bei der Eröffnung war das Kassensystem zusammengebrochen. Allen Gästen des Abends werde das Geld zurückerstattet, zudem bekämen sie einen Gutschein für ein Menü im Restaurant, kündigte Raue an.

Küchenchef in seinem neuen Restaurant ist der gebürtige Berliner Rolf Gerz. Er selbst will weiterhin regelmäßig im Fernsehen zu sehen sein und dreht deshalb gerade in München. Dort haben es ihm hauptsächlich die Wirtshäuser angetan. »Da gibt es an jeder Ecke eine Form dieser Gaststätten, da saufen alle überall Bier, dazu gibt es Haxen, dazu gibt es eine Brezel, dazu gibt es Fleischpflanzerl. Das ist etwas, was uns wirklich fehlt.«

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