Teures Metaverse: Zuckerberg will angeblich Investitionen zurückfahren

vor 1 Tag 3

Mark Zuckerberg zieht für das nächste Jahr eine substanzielle Kürzung der Metaverse-Ausgaben in Betracht. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wird ein Einschnitt des Jahresbudgets von bis zu 30 Prozent erwogen. Das sei deutlich mehr als die etwa zehn Prozent, die Zuckerberg normalerweise als Richtwert vorgibt.

Der Großteil der Sparmaßnahmen dürfte die VR-Abteilung treffen, die unter anderem die Metaverse-Plattform Horizon Worlds und Quest-Geräte entwickelt, sagen Bloombergs Quellen.

Die Sparvorgabe wurde angeblich erhöht, weil der Wettbewerb ausgeblieben ist, den das Unternehmen ursprünglich erwartet hatte. Kürzungen in dieser Höhe würden höchstwahrscheinlich Entlassungen beinhalten, möglicherweise schon ab Januar. Eine finale Entscheidung bezüglich der Einschnitte sei jedoch noch nicht gefallen.

Das Unternehmen investiert seit mehr als zehn Jahren in Virtual und Augmented Reality und benannte sich 2021 sogar von Facebook in Meta um, um die strategische Ausrichtung auf das Metaverse hervorzuheben.

Der Analyst Matthew Ball schätzt, dass Meta im vergangenen Quartal die Marke von 100 Milliarden US-Dollar an Metaverse-Ausgaben überschritten hat. Den astronomisch hohen Ausgaben stehen vergleichsweise geringe Einnahmen gegenüber: Seit Ende 2020 liegen die Erlöse bei etwa zehn Milliarden US-Dollar, vornehmlich aus dem Verkauf von VR-Hardware.

Das Metaverse-Projekt ist und dürfte auf absehbare Zeit ein massives Verlustgeschäft bleiben.

(Bild: Tomislav Bezmalinović / heise medien)

Auch wenn Metas Metaverse-Abteilung Reality Labs bislang vor allem durch Meta Quest und die Ray-Ban Meta-Brillen Sichtbarkeit erlangte, floss ein Großteil dieser Investitionen in ein Produkt, das noch gar nicht erschienen ist: Metas kommende AR-Brille. Da es sich hierbei um ein Leuchtturmprojekt des Konzerns handelt, dürfte dessen Entwicklung nicht von den Sparmaßnahmen betroffen sein. Auch die KI-Brillen dürften innerhalb der Reality Labs zu den prioritär behandelten Projekten gehören, da sie erste Verkaufserfolge feiern und einen branchenweiten Wettlauf um Smart Glasses auslösten.

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Die aktuelle Generation der VR-Brille Meta Quest hingegen blieb wegen rückläufiger Verkäufe hinter den Erwartungen des Konzerns zurück. Das bedeutet jedoch nicht, dass Meta keine neue Hardware mehr entwickeln wird. Bloombergs Quellen zufolge hält das Unternehmen an der Entwicklung von Geräten für Endverbraucher fest.

Laut mehreren Berichten verfolgt Meta im nächsten Jahr einen neuen Ansatz und wird statt einer Meta Quest 4 eine besonders leichte VR-Brille für Medienkonsum vorstellen. Der frühere Interface-Design-Chef von Apple, der gerade erst zu Meta gewechselt ist, dürfte dabei helfen, das Interface der Geräte zu verbessern. Dieses gilt als eines der größten Schwachpunkte der VR-Systeme.

(tobe)

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