Lastwagen mit Lebensmitteln und Medizin des Roten Halbmonds erreichen erstmals Suweida. Berichten zufolge wurde eine syrische Regierungsdelegation zurückgewiesen.
20. Juli 2025, 15:25 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP, iso
Nach den mehr als einwöchigen Gefechten zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinenstämmen haben erstmals Hilfskonvois die Stadt Suweida im Süden Syriens erreicht. Eigenen Angaben zufolge sendete die Hilfsorganisation Roter Halbmond 32 Lastwagen mit Lebensmitteln, Medizin, Wasser, Treibstoff und anderen Hilfsgütern in das Gebiet. Syrischen Staatsmedien zufolge sind die Konvois am Morgen in Suweida angekommen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana warf dem Drusenführer Scheich Hikmat al-Hidschri und seinen bewaffneten Unterstützern vor, eine Regierungsdelegation zurückgewiesen zu haben, die einen weiteren Konvoi begleitete. In einer Mitteilung ging Al-Hidschri nicht direkt auf die Vorwürfe ein, teilte aber mit, dass er jede Hilfe für Suweida begrüße. Den berichtenden Medien warf er eine Kampagne vor.
Das syrische Innenministerium hatte Mitte der Woche ein Ende der Kämpfe vermeldet. Die Waffenruhe war von den USA vermittelt worden. Unklar ist aber, ob die Waffenruhe anhält. So hat die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte anhaltende Angriffe auf die Stadt berichtet.
In den vergangenen Tagen war es zu Auseinandersetzungen zwischen Drusenmilizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits gekommen. Israel hatte in den Konflikt eingegriffen und Konvois der syrischen Regierungsarmee auf dem Weg nach Suweida, aber auch Regierungsgebäude in Damaskus bombardiert. Durch die Kämpfe sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 80.000 Menschen vertrieben worden. Die Wasser- und Stromversorgung in der betroffenen Region Suweida sei zudem zusammengebrochen.