Schach-WM: Ding Liren verpasst den Sieg trotz überraschender Züge

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Titelverteidiger Ding Liren, 32, hat bei der Schach-Weltmeisterschaft in Singapur ein Ausrufezeichen verpasst. Nach dem ersten Ruhetag setzte der Chinese gegen den erst 18 Jahre alten Herausforderer Dommaraju Gukesh aus Indien zu Beginn der vierten Partie zwar einige überraschende Züge, am Ende einigten sich die Kontrahenten aber zum zweiten Mal auf ein Remis. Damit steht es 2:2.

»Für Dings Siegchancen ist das ein sehr schlechtes Zeichen, dass er sich nicht traut, auf Sieg zu spielen«, analysierte der deutsche Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson im Livekommentar auf Twitch, als sich das Remis abzeichnete. Ding hatte die Auftaktpartie gewonnen, der erhoffte »Boost« sei laut Gustafsson in der Folge jedoch ausgeblieben.

Carlsen lästert über Niveau

Das sieht auch Magnus Carlsen so, der erneut auf die WM verzichtet. »Ich würde sagen, dass Gukesh der deutliche Favorit ist«, sagte die Nummer eins der Welt bereits am Mittwochabend – und zeigte sich zugleich wenig beeindruckt vom Niveau der ersten Partien: Die vielen Ungenauigkeiten, so der Norweger, seien »zu einem gewissen Maße frustrierend zu sehen«.

Gespielt wird in Singapur bis zum 15. Dezember. In maximal 14 klassischen Partien treten Ding und Gukesh gegeneinander an. Ein Sieg gibt einen Punkt, ein Remis 0,5 Punkte. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, ist Weltmeister. Steht es 7:7, geht es in den Tiebreak in immer kürzer werdenden Zeitformen. Die nächsten Partien steigen am Samstag und Sonntag, erst der Montag ist wieder als Ruhetag vorgesehen.

Gukesh gilt als Favorit, weil der chinesische Titelverteidiger seit seinem WM-Sieg mit Problemen zu kämpfen hatte. Er litt unter Schlafstörungen und konnte sein bestes Niveau nicht mehr ansatzweise erreichen. Umso überraschender war für viele Experten der Auftaktsieg des Weltmeisters.

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