Preise der Akademie für Sprache und Dichtung an Dan Diner und Ilma Rakusa

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Nach Bekanntgabe der Büchnerpreisträgerin Ursula Krechel hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung auch die beiden weiteren Ehrungen des kommenden Herbstes mitgeteilt: Den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa erhält der Historiker Dan Diner. Der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2025 geht an die Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Ilma Rakusa.

Der 1946 in München geborene Diner ist emeritierter Professor für Moderne Geschichte in Jerusalem. Von 1999 bis 2014 war er Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur und Professor an der Universität Leipzig. Diner habe die Geschichte des Judentums immer wieder als „Seismograph der Moderne“ verstanden, so die Jury in ihrer Begründung. Hinter dem „kunstvoll nüchternen Duktus“ seiner Schriften und seiner Lehre stehe leidenschaftliches Engagement.

Die 1946 im slowakischen Rimavská Sobota geborene Ilma Rakusa kam als Kind nach Zürich, wo sie auch heute lebt. Dort sowie in Paris und Leningrad studierte sie Slawistik und Romanistik. Seit den Siebzigerjahren veröffentlicht sie Gedichte, Erzählungen, Essays und Kritiken. Sie übersetzt aus mehreren Sprachen und ist Herausgeberin der Werkausgabe Marina Zwetajewas. Die Jury lobte ihr „staunenswert breit gefächertes und sprachlich hochsensibles Werk“. Die beiden mit jeweils 20.000 Euro dotierten Preise werden am 1. November zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis in Darmstadt verliehen.

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