Pereira Lage: Der unfreiwillige Nachfolger

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Rund um seine Verpflichtung wurde Mathias Pereira Lage auf St. Pauli mit viel Vorschusslorbeer bedacht. In den ersten Tests rechtfertigt der Franzose mit portugiesischen Wurzeln diesen. Der Neuling von Stade Brest traf gegen Silkeborg (4:1) und bereitete beim 6:1 gegen Karlsruhe zwei Treffer vor.

 Neuling Mathias Pereira Lage (li.).

Findet sich in St. Paulis Offensive gut zurecht: Neuling Mathias Pereira Lage (li.). IMAGO/DeFodi Images

Aus St. Paulis Trainingslager in Flachau (Österreich) berichtet Sebastian Wolff

Die Hitze beim XXL-Test über 120 Minuten am Sonntag im eine Autostunde entfernten Saalfelden setzte Mathias Pereira Lage ähnlich zu wie er während seiner 60-minütigen Einsatzzeit dem KSC. Alexander Blessin baut wie in der Endphase der Vorbereitung vermehrt auf das vom 3-4-3 zum 3-4-1-2 modifizierte System. In dieser Ausrichtung bewegt sich ein Zehner, gegen den KSC war es zunächst Connor Metcalfe, hinter zwei Spitzen. Der Neuling aus Frankreich griff über die rechte Seite an, war im Verbund mit Metcalfe und der zweiten Spitze Oladapo Afolayan sehr variabel und beweglich.

"Seine Bewegungen und Rochaden waren gut", lobt Blessin den 28-Jährigen, "da war schon einiges sehr gut." Auch Pereira Lage empfand dies nicht nur wegen seiner zwei Torvorlagen so. "Die Themen, die wir in der Woche erarbeitet haben, haben funktioniert." Und diese beinhalten vor allem ein hohes Angriffspressing und schnelles Umschalten. "Wir hatten eine gute Positionierung, ein gutes Pressing", sagt der Angreifer, "und wir haben uns vor allem viele Chancen herausgespielt."

Die ersten Wochen in der neuen Umgebung liefern erste Hinweise, dass sich für Pereira Lage das erfüllt, was er sich von seinem Wechsel nach Deutschland versprochen hat. "Es war immer ein Karriereziel von mir, außerhalb von Frankreich zu spielen. Ich bin bei einem Verein, der Ähnlichkeiten zu Stade Brest hat. Beide Vereine haben ein kleines Budget, es fühlt sich familiär an. Das mag ich gern."

Eigentlich wollten Guilavogui und Pereira Lage gemeinsam für St. Pauli stürmen

Eingehend informiert über den FC St. Pauli hat er sich bei Morgan Guilavogui. Beide verbindet mehr als die gemeinsame Berateragentur. "Wir haben viel Kontakt, Morgan hat sehr positiv über die Stadt und den Verein gesprochen." Die Idealvorstellung der Verantwortlichen und der beiden war es, dass sie gemeinsam für den Kiez-Klub stürmen. Nachdem RC Lens beim im Vorjahr ausgeliehenen Guineer die Rückkauf-Option gezogen hat, wird Pereira Lage nun wohl Nachfolger statt Partner und sagt, dass zumindest Plan B aufgehen könnte: "Wir haben einen ähnlichen Spielstil. Ich habe viele Videos von ihm gesehen, um mich an die Spielweise zu gewöhnen."

Mit der intensiven Spielweise von Blessin kann er sich komplett identifizieren. "Ich habe vor meinem Wechsel mit dem Trainer telefoniert, und es gibt viele neue Dinge, die ich noch lernen muss." Die ersten Wochen aber zeugen von einem hohen Maß an Lernfähigkeit: "Es ist ein neuer Fußball für mich, aber der Spielstil kommt mir entgegen, wir haben offensiv viele Räume und viel Platz für Läufe." Pereira Lage deutet an, dass er die Räume zu nutzen versteht.

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