Norwegische Festspiele: Sturm geht bei Bodö/Glimt unter

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Der Kunstrasen in Bodö wurde für Sturm Graz zum Stolperstein. Im Play-off-Hinspiel der Champions-League-Qualifikation konnten die Steirer ihrem spielfreudigen Gegner nichts entgegensetzen und mussten ein 0:5-Debakel hinnehmen.

Sturm war im Norden Norwegens chancenlos.

Sturm war im Norden Norwegens chancenlos. IMAGO/NTB

Sturm Graz muss die Hoffnung auf die neuerliche Teilnahme an der Champions League schon nach dem Hinspiel begraben. Österreichs Meister schlitterte am Mittwoch im Play-off gegen den norwegischen Meister Bodö/Glimt in ein 0:5-(0:3)-Debakel. Am norwegischen Kunstrasen geriet die Mannschaft von Jürgen Säumel früh ins Hintertreffen. Schon nach 25 Minuten stand es 0:3.

Champions-League-Qualifikation - play-off

Høgh (7.), Björtuft (10.), Saltnes (25.), Evjen (54.) und Böving (79./Eigentor) erzielten die Treffer für die in allen Belangen überlegenen Skandinavier. Sie können bereits mit ihrem erstmaligen CL-Einzug und dem Startgeld von 18,62 Mio. Euro planen. Das Rückspiel steigt am Dienstag in Klagenfurt. Das ausgeschiedene Team spielt in der Europa League.

Bodö/Glimt war im Vorjahr erst im Europa-League-Halbfinale am späteren Bewerbssieger Tottenham gescheitert. Auch externe Faktoren wie der Kunstrasen und das nass-kalte Wetter waren im Vorfeld Thema. Sturm zeigte sich gewarnt. Trainer Säumel setzte in seiner Aufstellung auf Bewährtes. Auch Verteidiger Oermann meldete sich nach einer kurzen Erkrankung fit. Bei den Norwegern blieben personelle Überraschungen ebenfalls aus. Die Automatismen sollten aber nur bei einer Mannschaft greifen.

Böving vergibt die frühe Führung, Högh macht es besser

Die Partie war früh gelaufen, hätte aber eine andere Richtung einschlagen können. Bøving vergab nach drei Minuten die erste Großchance. Nach einem Ausrutscher von Glimt-Verteidiger Aleesami zog der Sturm-Angreifer aufs Tor, scheiterte aber an Haikin. Auch Grgic wäre im Zentrum mitgelaufen. Glimt verwertete hingegen seine erste Möglichkeit eiskalt. Lavalée hob beim Kurzpassspiel um den Sechzehner das Abseits auf, Högh chippte den Ball in bester Torjägermanier über Sturm-Goalie Christensen.

Bereits drei Minuten später setzte es für die Grazer den nächsten Nackenschlag. Nach einem Corner passte die Zuteilung nicht, Björtuft köpfelte relativ frei im Fünfmeterraum zum 2:0 ein. Fiorentina-Leihgabe Christensen bekam den Aufsitzer durch die Beine. Sturm schüttelte sich, Horvat verpasste mit einem Lattenkracher aus 18 Metern neuerlich Fortune (16.). Es war nur ein kurzes Lebenszeichen.

Bodö/Glimt spielfreudig, Sturm überfordert

Glimt schien da erst auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit kurzen, schnellen Pässen kombinierte sich Norwegens Champion um den Grazer Strafraum und suchte immer wieder bestens abgestimmt den Pass in die Tiefe. Vor dem 0:3, das Saltnes aus kurzer Distanz ins kurze Eck erzielte, kam kein Sturm-Akteur in den Zweikampf. Auch im Spiel um den zweiten Ball, an sich eine Stärke Sturms, bekam die Säumel-Elf eine Lektion erteilt. Nach einem verunglückten Klärungsversuch Lavalées verhinderte Christensen gegen Björkan das 0:4 noch vor der Pause.

Sturm kam personell unverändert aus der Kabine. Auch an der Spielrichtung änderte sich nichts. Högh rutschte aus Abseitsposition startend in einen Stanglpass, der Treffer zählte nicht (49.). Jörgensen jagte die nächste Topchance über das Tor (52.), das 0:4 war aber nur kurz aufgehoben. Wieder ging es für die Sturm-Defensive viel zu schnell, Hauge setzte Björkan ein, der im Rückraum Evjen fand. Lavalée fälschte den Ball entscheidend ab.

Säumel brachte frisches Personal mit Seedy Jatta und Arjan Malic, der sogleich zu spät kam und quasi gelbvorbelastet loslegte. Die Ratlosigkeit und Lethargie schüttelte Sturm bis zuletzt nicht mehr ab. Bodö/Glimt ließ den Ball nach Lust und Laune laufen, und Böving bugsierte einen Stanglpass - symptomatisch für diesen Sturm-Abend - zum 0:5 ins eigene Tor.

apa

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