Der NDR will das Streitformat "Klar" mit dem BR fortsetzen, aber nicht mit Moderatorin Julia Ruhs. Diese kritisierte die Entscheidung als "absolut unverständlich".
17. September 2025, 22:47 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, epd, als
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat entschieden, Moderatorin Julia Ruhs nicht mehr in seinem Format Klar einzusetzen. Das teilten NDR und Bayrischer Rundfunk (BR) gemeinsam mit. Demnach möchte der NDR das gemeinsame Format mit dem BR zwar fortsetzen, aber nicht mit Ruhs. Sie soll künftig nur noch die Sendungen moderieren, die der BR produziert.
Einen Grund für die Entscheidung nannte der Sender zunächst nicht. Auch über Ruhs Nachfolge wurde nichts bekannt.
Ruhs nennt Entscheidung "absolut unverständlich"
Ruhs kritisierte die Entscheidung deutlich. "Mein Klar-Team und ich persönlich haben unglaublich viel Zuspruch für unser Format bekommen, von Menschen, die eigentlich schon das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die dortige Meinungsvielfalt verloren haben", sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben also das geschafft, wovon die Sender immer träumen – eine verlorene Zielgruppe zurückzugewinnen." Trotzdem habe sich der NDR entschieden, sie von dem Format auszuschließen.
"Das ist für mich
und mein Team absolut unverständlich", sagte sie. Die Entscheidung schade dem Öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt. "Die Verantwortlichen im NDR werden in einiger Zeit merken, was für ein
großer Fehler das war", sagte sie.
Die drei Pilotfolgen von Klar liefen im April, Juni und Juli in Kooperation von NDR und BR. Für 2026 sind weitere Ausgaben geplant. Die Sendung – die unregelmäßig ausgestrahlt wird – soll Streitfragen aufgreifen, "die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden", und verschiedene Perspektiven dazu zeigen. Die Sendung stieß in der Vergangenheit mehrfach auf Kritik.
Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.