Niederlande: Gericht beschlagnahmt 96 Millionen Euro von Drogen-Boss Jos Leijdekkers

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Ein niederländisches Gericht hat 96 Millionen Euro von einem der berüchtigtsten Drogenhändler Europas beschlagnahmt. Der 34-jährige Jos Leijdekkers, auch bekannt als »Bolle Jos«, habe durch »kriminelle Aktivitäten« fast 127 Millionen Euro verdient, erklärte das Gericht in Rotterdam am Montag. Von diesem Betrag müsse er 96 Millionen Euro an den Staat zahlen. Der Fall wurde in Abwesenheit des Angeklagten verhandelt.

Leijdekkers gilt als einer der mächtigsten Drogenkriminellen Europas. Im vergangenen Juni war er von einem niederländischen Gericht in Abwesenheit bereits zu 24 Jahren Haft verurteilt worden – wegen des Schmuggels von knapp sieben Tonnen Kokain und der Anordnung eines Mordes. Ein belgisches Gericht verurteilte ihn im September wegen Drogenhandels und Körperverletzung zu einer zehnjährigen Haftstrafe. Im Februar wurde Leijdekkers wegen einer anderen Drogenaffäre in Belgien schuldig gesprochen – er muss deswegen 13 Jahre in Haft.

Bereits im Januar waren sich die Ermittler »absolut sicher«, dass Leijdekkers sich im westafrikanischen Sierra Leone befinde. Dort soll sich der Drogenbaron mit der politischen Elite des Landes angefreundet haben.

Die Frau des Präsidenten von Sierra Leone, Fatima Bio, hatte in Onlinenetzwerken ein Bild veröffentlicht, auf dem ein Mann bei einer religiösen Zeremonie zu sehen war, der Leijdekkers stark ähnelt. Auch Präsident Julius Maada Bio nahm an der Zeremonie teil. Oppositionsführer Mohamed Mansaray zufolge soll Leijdekkers auch zu Präsidententochter Agnes Bio eine Beziehung haben.

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