Naher Osten: USA ziehen mehr als die Hälfte ihrer Truppen in Syrien ab

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Die US-Regierung erklärt ihre Mission in Syrien für weitgehend beendet. Weniger als 1.000 US-Soldaten sollen im Land bleiben, um Reste der Terrormiliz IS zu bekämpfen.

19. April 2025, 0:46 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa,

 Ein US-Soldat hält die Hand eines einheimischen Jungen im Nordosten Syriens. Das Foto wurde im Februar 2024 aufgenommen.
Ein US-Soldat hält die Hand eines einheimischen Jungen im Nordosten Syriens. Das Foto wurde im Februar 2024 aufgenommen. © Orhan Qereman/​Reuters

Die USA wollen mehr als die Hälfte ihrer in Syrien stationierten Soldaten abziehen. In den kommenden Monaten werde die US-Militärpräsenz in dem Land auf weniger als 1.000 Soldaten reduziert, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsminsteriums am Freitag mit.

Zurzeit befinden sich noch rund 2.000 US-Soldaten in Syrien. Sie sind Teil einer internationalen Koalition zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Koalition war 2014 gegründet worden, um ein kurzfristig errichtetes Kalifat der Dschihadistenmiliz in Syrien und im Irak zu beenden.

Die nun beschlossene Konsolidierung des Einsatzes in Syrien trage den Erfolgen im Kampf gegen den IS Rechnung, hieß es aus dem Pentagon weiter. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) könne weiterhin Angriffe auf Reste des IS in Syrien durchführen. Die USA würden dafür auch eng mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten.

"Das ist nicht unser Kampf"

Zuvor hatten bereits US-Medien über den geplanten Teilabzug aus Syrien berichtet. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes, berichtete etwa die New York Times. Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen.

US-Präsident Donald Trump steht der US-Militärpräsenz in Syrien seit Langem skeptisch gegenüber. Kurz vor dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember sagte er, Syrien sei ein einziges Chaos. "Das ist nicht unser Kampf", betonte Trump. Assad wurde am 8. Dezember von Kämpfern unter Führung der islamistischen HTS-Miliz gestürzt. Seitdem lenkt eine Übergangsregierung unter dem früheren HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa das Land.

Der IS beherrschte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich seitdem aber international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an.

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