Mittwoch: Amazons neuer KI-Trainingschip, AWS & Google für einfachere Multicloud

vor 2 Tage 5

Amazon Web Services (AWS) stellt mit Trainium3 einen im Vergleich zum Vorgänger viermal schnelleren und gleichzeitig deutlich energieeffizienteren Chip vor. Dieser ist, wie der Name verrät, vorrangig auf das Training von KI-Modellen ausgerichtet. Ab der nächsten Chip-Generation kommt Nvidias "NVLink Fusion" zum Einsatz. Parallel dazu kooperiert AWS mit dem Cloud-Konkurrenten Google für vereinfachten Multicloud-Betrieb. Kunden sollen verschiedene Cloud-Dienste einfacher gleichzeitig nutzen können. AWS und Google Cloud betonen verbesserte Zuverlässigkeit und Sicherheit, was als Konsequenz aus den jüngsten Cloud-Ausfällen gesehen werden kann. Hierzulande wurde derweil das gemütliche Management-Spiel „Tiny Bookshop“ beim Deutschen Entwicklerpreis als bestes Spiel des Jahres ausgezeichnet. Die Spieler müssen dabei die Kunden besser kennenlernen, um ihnen die passenden Bücher zum Verkauf anbieten zu können. Das sogenannte „Cozy Game“ ist seit August für 20 Euro erhältlich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Amazon-Tochter AWS hat eine neue Version seines Trainingschips für künstliche Intelligenz (KI) namens Trainium3 vorgestellt – nur gut ein Jahr nach der Einführung des Vorgängermodells. Der neue hochmoderne 3-Nanometer-Chip wurde kürzlich bereits in einigen Rechenzentren installiert und ist ab sofort für Kunden verfügbar. Die Chip-Entwicklung gilt als Schlüsselfaktor von Amazons KI-Strategie. Im harten KI-Wettbewerb versucht AWS, energieeffizientere Systeme zu entwickeln. Neue Server auf Basis von Trainium3-Chips sollen bei 40 Prozent niedrigerem Stromverbrauch mehr als die vierfache Leistung der vorigen Generation bieten. Zudem setzt AWS bald auf Nvidias NVLink-Technologie für Chipverbindungen: Amazon mit neuem KI-Beschleuniger und künftig mit Nvidia-Technologie.

AWS arbeitet im Cloud-Geschäft aber auch mit der Konkurrenz zusammen, denn gemeinsam mit Google Cloud wurde eine Netzwerklösung für die Nutzung verschiedener Cloud-Dienste erarbeitet. Damit sollen Kunden auf deutlich einfachere Weise beide Dienste parallel nutzen können. Bislang war dies den Nutzern nur mit eigenem, vor allem zeitlich höherem Aufwand möglich. Die Multicloud-Netzwerklösung von AWS und Google soll durch größere Redundanz eine höhere Ausfallsicherheit bieten, wohl eine Lehre aus den kürzlichen Ausfällen von Cloud-Diensten. Zudem öffnen AWS und Google Cloud die entsprechenden Programmierschnittstellen auch für andere Dienste. Die Konzerne sehen es als Schritt zu einer offeneren Cloud-Umgebung: Kooperation von AWS und Google Cloud soll Nutzung mehrerer Clouds vereinfachen.

Tiny Bookshop“ wurde beim Deutschen Entwicklerpreis 2025 als bestes deutsches Videospiel ausgezeichnet. Das gemütliche Management-Spiel mit Graphic-Novel-Elementen gewann außerdem in den Kategorien „Beste Grafik“ und „Bestes Indie Game“. In „Tiny Bookshop“ betreiben Spieler einen mobilen Bücher-Bauwagen. Den Kaufinteressenten müssen die richtigen Bücher empfohlen werden, Deko-Optionen sorgen für gemütliches Ambiente. Das Spiel legt zudem viel Wert auf Story-Elemente – ein wichtiger Bestandteil von „Tiny Bookshop“ ist es, die Kundschaft kennenzulernen. Das Spiel wurde im August 2025 veröffentlicht und innerhalb der ersten vier Wochen nach Release über 300.000 Mal verkauft. Der Steam-Preis liegt bei 20 Euro, Konsolenfassungen gibt es nicht: „Tiny Bookshop“ gewinnt die Hauptauszeichnung beim Deutschen Entwicklerpreis.

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Die Verbraucherzentrale Sachsen legt gegen Amazon nach: Wegen Werbung in Prime Video verklagen die Verbraucherschützer den Online-Händler nun auf 1,8 Milliarden Euro. Es handelt sich laut der Verbraucherzentrale um eine prozessfinanzierte Gewinnabschöpfungsklage, die zusätzlich zu der bereits 2024 eingereichten Sammelklage ausgefochten werden soll. Seit Februar 2024 sind beim Amazon-Streamingdienst standardmäßig Werbeunterbrechungen in Filmen und Serien zu sehen. Wer die Werbespots nicht sehen möchte, muss 3 Euro pro Monat zusätzlich zur regulären Abo-Gebühr zahlen. Laut Verbraucherschützern ist diese Preiserhöhung nicht rechtsgültig, denn Amazon habe seine Kunden nur darüber informiert, aber keine Erlaubnis eingeholt: Verbraucherzentrale verklagt Amazon auf 1,8 Milliarden wegen Werbung bei Prime Video.

Seit einigen Jahren gibt es auch für Notebooks und Desktop-PCs Prozessoren mit verschiedenen Typen von CPU-Kernen: P- und E-Kerne. P steht dabei für Performance, E für Effizienz. Aber so einfach ist es natürlich nicht. Das Konzept der hybriden Prozessoren kam im Massenmarkt zuerst bei Smartphone-Chips mit ARM-Kernen zum Einsatz. Dort startete es unter dem Namen big.LITTLE. Häufig kombinierten die Chiphersteller dabei wenige P-Kerne mit mehreren Effizienzkernen. Heutzutage gibt es ganz unterschiedliche Konzepte, etwa mehrere unterschiedliche E-Kerne, von denen manche beim Multithreading kräftig anschieben. Darüber und Alternativen mit unterschiedlich ausgelegten P-Kerne sowie Supercores, die aus mehreren E-Kernen dynamisch einen P-Kern machen, sprechen wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Prozessoren mit P- und E-Kernen.

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(fds)

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