Leihe mit Kaufpflicht: Klappt's mit Kownacki und Hertha?

Von Bremen nach Berlin? Dawid Kownacki hat drei Angebote - eines davon ist von Hertha. IMAGO/Nordphoto

Als ihn der kicker am Freitagabend eine Viertelstunde nach Abpfiff des Testspiels bei Austria Wien fragte, ob der neue Stürmer bis zum Zweitliga-Start auf Schalke am 1. August an Bord sei, antwortete Herthas Sportdirektor Benjamin Weber eher defensiv: "Schwierige Frage. Wir arbeiten daran. Aber da will ich keine Prognose abgeben." Womöglich geht es jetzt doch schneller als gedacht. Hertha hat auch übers Wochenende Vollgas gegeben - offenbar mit steigenden Chancen auf Wunsch-Angreifer Dawid Kownacki.

Kownacki will zeitnah seine Zukunft klären

Der Pole in Diensten von Bundesligist Werder Bremen ist an der Weser trotz eines Vertrages bis 2027 wohl ohne Perspektive. Ex-Klub Fortuna Düsseldorf, an den Kownacki in der vergangenen Saison ausgeliehen war (13 Tore), ließ vor einigen Wochen die Kaufoption in Höhe von 2,5 Millionen Euro verstreichen. Auch Hertha bekam anfänglich aus Bremen die klare Botschaft zu hören, dass Werder einen Verkauf anstrebt und keine Leihe (auch Bild berichtete).

Inzwischen, heißt es in Berlin, soll der Bundesligist einem Leihmodell mit Kaufpflicht durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen. Kownacki will zu Wochenbeginn seine Zukunft klären, aktuell hat er drei Optionen. Ex-Klub Düsseldorf soll nicht dazugehören. Dass der 28-Jährige am Dienstag mit ins Werder-Trainingslager ins Zillertal reist, ist unwahrscheinlich.

Kontakt zu Berisha, aber weiter kein Angebot

Die Berliner, die für den Sturm den Dänen Sebastian Grönning ablösefrei von Drittligist Ingolstadt geholt hatten und seit April auf Luca Schuler (Hüftverletzung) verzichten müssen, müssen im Angriff nach den Abgängen von Derry Scherhant (SC Freiburg), Florian Niederlechner (1860 München) und Smail Prevljak (NK Istra 1961) personell nachlegen. Gesucht wird jemand, der im Idealfall nachgewiesen hat, dass er in der 2. Liga den Unterschied ausmachen kann - wie Kownacki (95 Zweitliga-Spiele mit 34 Toren und 19 Vorlagen).

Hertha fährt allerdings mehrgleisig. Seit Tagen besteht auch Kontakt zu Hoffenheims Mergim Berisha, auch Hertha-Coach Stefan Leitl soll sich mit dem 27-Jährigen inzwischen ausgetauscht haben. Ein Angebot aus Berlin hat der Ex-Nationalspieler aber weiterhin nicht auf dem Tisch. Zuletzt hatte Berisha eine Offerte des türkischen Erstligisten Kayserispor abgelehnt, im Ausland soll es weitere Optionen für ihn geben.

Steffen Rohr, Tim Lüddecke