Nach dem Viertelfinale gegen Frankreich nimmt DFB-Direktorin Nia Künzer Rotsünderin Kathrin Hendrich in Schutz.

Kathrin Hendrich zog Griedge Mbock abseits des Balls an den Haaren. picture alliance/KEYSTONE
Aus Zürich berichtet Gunnar Meggers
Viel geschlafen hatte sie nicht nach dem Triumph in Basel. Erst nach drei Uhr morgens kam der Bus mit der deutschen Nationalmannschaft wieder im Team Camp, dem Hotel "FIVE" in Zürich an. Nach dem Einzug ins Halbfinale und dem historischen Sieg gegen Frankreich sprach DFB-Direktorin Nia Künzer am Sonntag über …
… die Rote Karte gegen Kathrin Hendrich: Kathy schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren von Griedge Mbock hängen. Sie hat ihr nicht in die Haare gegriffen. Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt. Kathy ist es wichtig zu sagen, dass sie nicht an den Haaren gezogen hat. Sie hat den Kontakt gesucht, aber man sieht in den TV-Aufnahmen, dass sie in eine ganz andere Richtung schaut. Kathy war natürlich sehr enttäuscht, aber auch froh, dass das Spiel so ein Ende genommen hat.
… den Einzug ins Halbfinale: Wir sind unter den Top-Vier-Teams in Europa. Das ist eine Bestätigung für den Weg, den wir eingeschlagen haben. Und es zeigt, welcher Spirit in dem Team steckt. Wir lassen uns nicht von unserem Weg abbringen. Wir haben gegen Frankreich keinen Zentimeter nachgelassen und eine Defensivlust entwickelt. Ich bin der Überzeugung, dass keine Mannschaft gerne gegen uns spielt. Unser Selbstbewusstsein und Selbstverständnis ist wieder da.
… die Sperre von Vize-Kapitänin Sjoeke Nüsken im Halbfinale: Natürlich wird es schwer, Sjoeke zu ersetzen. Das zeichnet unseren Kader aus. Jede Spielerin ist wichtig. Das Team kann Widerstände überwinden, Rückschläge wegstecken und Ausfälle sowie Sperren kompensieren.
… das Spiel gegen Weltmeister Spanien: Wir bleiben in unseren normalen Abläufen und werden sehen, welche Spielerinnen uns zur Verfügung stehen und uns seriös auf das Spiel am Mittwoch vorbereiten. Das Spiel gegen Frankreich war ein Entwicklungsschritt. So ein Turnier ist immer auch ein großes Learning. Das nehmen wir auch mit in Richtung Halbfinale.
... Spaniens Stärken: Die Spanierinnen haben eine enorme Passqualität, gepaart mit viel Abgezocktheit. Die Italienerinnen haben es in der Gruppenphase gut gemacht gegen Spanien. Wir können die Spanierinnen packen.