Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Kiew bringt Raketenschlag gegen Kinder vor UN-Sicherheitsrat
USA: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
Verletzte und ein Toter bei russischem Raketenangriff auf Kiew
EU-Außenpolitiker verurteilen Angriff auf Krywyj Rih
Russischer Unterhändler: Manche Sicherheitsgarantien für Ukraine in irgendeiner Form akzeptabel
Selenskij: Auch Truppenpräsenz im russischen Gebiet Belgorod
Die ukrainischen Streitkräfte halten laut Präsident Wolodimir Selenskij neben den Teilen der russischen Region Kursk nun auch Stellungen in der benachbarten Region Belgorod. „Wir führen aktive Operationen in den Grenzregionen auf dem Gebiet des Feindes aus“, sagte der Staatschef in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Es war die erste offizielle Bestätigung dazu von ihm. „Der Krieg muss dorthin zurückkehren, woher er gekommen ist“, erklärte er.
Von russischer Seite gibt es keine Bestätigung dafür, dass ukrainische Truppen in das Gebiet Belgorod eingedrungen sind. Allerdings hat die Gebietsverwaltung in Belgorod dort teils die Kontrolle verloren, seit grenznahe Teile von ukrainischer Seite beschossen werden. Zudem waren dort in der Vergangenheit auf ukrainischer Seite kämpfende Russen eingedrungen.
Das wäre nach dem Eindringen der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk Anfang August ein neuer erfolgreicher Nadelstich Kiews gegen Russland, das Kremlchef Wladimir Putin gern als unverwundbar darstellt. Das russische Verteidigungsministerium informierte über angeblich abgewehrte Angriffe. Moskauer Militärbeobachter hatten zuletzt berichtet, die Russen hätten im Grenzgebiet Belgorod einen eigenen Damm mit einer Fliegerbombe zerstört - bei dem Dorf Popowka nur wenige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Damit sollte die Verlegung von schwerer ukrainischer Panzertechnik verhindert werden.
In der benachbarten Region Kursk hatten ukrainische Einheiten monatelang ein größeres Gebiet kontrolliert, mussten sich aber zuletzt weitgehend zurückziehen. Westliche Beobachter sehen das Eindringen der ukrainischen Streitkräfte auf russischer Seite kritisch, weil damit Ressourcen an anderen wichtigen Abschnitten der Front fehlen. Die Ukraine versucht jedoch für Verhandlungen mit Russland sich ein gewisses Faustpfand zu sichern.
Trump: Russland bombardiert Ukraine „wie verrückt“
US-Präsident Donald Trump hat die vielen Angriffe Russlands auf die Ukraine mit scharfen Worten kritisiert. Er sei nicht glücklich über das, was zurzeit passiere: „Denn sie bombardieren im Moment wie verrückt“, sagte Trump, der in seinem Büro im Weißen Haus eigentlich danach gefragt wurde, warum sein Zollpaket Russland nicht treffe. „Das ist keine gute Situation“, fügte er mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu. „Ich bin nicht glücklich über die ganzen Bombardierungen, die es in der letzten Woche gegeben hat, schrecklich, es ist schrecklich.“
Die USA hatten in Gesprächen mit Russland und der Ukraine verschiedene Modelle von Feuerpausen vorgeschlagen, zu denen Moskau aber Vorbedingungen stellt. Russland hält sich nach eigenen Angaben nur an einen Stopp von Angriffen auf Energieanlagen. Allerdings haben seitdem die Attacken auf Wohnhäuser und andere zivile Objekte zugenommen. In der Stadt Krywyj Rih starben bei einem Raketenangriff und seinen Folgen 20 Menschen, darunter 9 Kinder und Jugendliche.
Kiew bringt Raketenschlag gegen Kinder vor UN-Sicherheitsrat
Nach dem Tod von neun Kindern und Jugendlichen bei einem russischen Raketenschlag gegen die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih hat Kiew dazu für diesen Dienstag eine Dringlichkeitssitzung vor dem UN-Sicherheitsrat initiiert. Es sei die größte Zahl an Kindern, die bei einem einzelnen Schlag seit Kriegsbeginn 2022 getötet wurde, teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X mit. Er warf Russland vor, einen Sprengkopf mit Streumunition eingesetzt zu haben, um eine möglichst hohe Opferzahl auf einem Spielplatz zu erreichen. Bei dem Raketenschlag vom Freitag und seinen Folgen starben 20 Menschen, darunter neun Kinder und Jugendliche.
„Es braucht eine klare internationale Antwort auf die russischen Gräueltaten. Solcher Terror sollte niemals normal werden“, sagte der Minister. Russland müsse seine Angriffe auf Kinder und Zivilisten beenden und auf den US-Vorschlag einer umfassenden Waffenruhe eingehen, forderte Sybiha. Die Ukraine habe einer solchen Waffenruhe zugestimmt, um den Krieg zu beenden.
Nach dem schweren Raketentreffer im Südosten der Ukraine behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow, es würden keine Schläge gegen soziale Infrastruktur ausgeführt. Moskau hatte von einem „Hochpräzisionsschlag“ gegen eine Versammlung von Militärs gesprochen. Auf den von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern vom Ort des Angriffs sind keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen.
Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Krieg in der Ukraine. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen“. US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.
Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident lege lediglich einen besonderen Fokus auf die Gespräche mit Moskau über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. „Russland befindet sich inmitten von Friedensverhandlungen, die das Leben Abertausender Menschen betreffen – und genau darauf konzentriert sich Präsident Trump im Moment“, hieß es.
Dem russischen Staatsfernsehen zufolge könnten die Verhandlungen zwischen den USA und Russland diese Woche weitergehen. Es ist jedoch unklar, wer genau involviert sein wird. Die US-Regierung zeigte sich zuletzt frustriert über die trotz der Gespräche andauernden Angriffe Russlands auf die Ukraine.
Verletzte und ein Toter bei russischem Raketenangriff auf Kiew
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko von mehreren Explosionen, drei Verletzten und einem teilweise zerstörten Bürogebäude. Ein Mann kam bei den Angriffen ums Leben. In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, hieß es - Rettungskräfte seien im Einsatz. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser.
Die ukrainische Luftwaffe berichtet am Vormittag von einem kombinierten russischen Angriff mit 23 Raketen und Marschflugkörpern sowie mit 109 Drohnen. 13 Raketen und Marschflugkörper seien abgefangen worden. Weitgehend machtlos war die Flugabwehr indes gegen ballistische Raketen vom Typ Iskander-M.
Auch 40 Kampfdrohnen iranischer Bauart seien abgeschossen worden. Zudem wurden 53 sogenannter Köderdrohnen ohne Sprengstoff ausgeschaltet, die zur Ablenkung der Flugabwehr eingesetzt werden. Schäden gab es den Militärangaben zufolge in den Gebieten Kiew, Sumy, Charkiw, Chmelnyzkyj, Tscherkassy und Mykolajiw.
Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht elf ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Die Einsätze der Luftabwehr liefen über den Grenzregionen Kursk und Belgorod sowie in der südrussischen Region Rostow, wie das Ministerium auf Telegram weiter mitteilt. Zur Gesamtzahl von Drohnen, mit denen die Ukraine angriff, gibt es zunächst keine Angaben. Die Regionalbehörden von Rostow erklären, es habe nach dem Angriff dort keine Berichte über Verletzte gegeben. Drohnentrümmer seien aber auf Verwaltungsgebäude gefallen.
Polen: Flugzeuge im Einsatz zur Verteidigung des Luftraums an Grenze zu Ukraine
Nach russischen Luftangriffen auf den Westen der Ukraine setzen die polnischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge Flugzeuge zum Schutz des polnischen Luftraumes ein. "Die ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in den an die gefährdeten Gebiete angrenzenden Regionen zu gewährleisten", teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mit. Auch Verbündete seien zur Unterstützung in der Luft im Einsatz.
EU-Außenpolitiker verurteilen Angriff auf Krywyj Rih
Führende europäische Außenpolitiker verurteilen den russischen Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih, bei dem nach neuesten Angaben ukrainischer Behörden mindestens 19 Menschen getötet, unter ihnen neun Kinder, sowie weitere 68 Menschen schwer verletzt worden sind. Die Außenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, spricht von einem „rücksichtslosen“ Angriff. „Russland zerstört weiterhin die Ukraine und hat kein Interesse an Frieden.“
Der litauische Außenminister Kestutis Budrys veröffentlichte auf der Plattform X Fotos des Angriffs und schrieb dazu: „Waffenstillstand durch Putin“. Raketen auf einen Spielplatz zu feuern – „das ist kein Krieg, das ist Barbarei“, schrieb der tschechische Außenminister Jan Lipavsky. Sein Land stehe an der Seite der Ukrainer. Sein estnischer Kollege Margus Tsahkna schrieb: „Russland strebt Krieg an, nicht Frieden, und die Angriffe auf Zivilisten, darunter Kinder, sind ein brutaler Beweis dafür.“
Rubio: Müssen bald echte Fortschritte vom Kreml sehen
Die USA werden nach Einschätzung ihres Außenministers Marco Rubio binnen Wochen Klarheit darüber haben, ob der russische Präsident Wladimir Putin ernsthaft an den Ukraine-Verhandlungen interessiert ist. „Wir werden schon bald wissen, in wenigen Wochen, nicht in Monaten, ob es Russland mit dem Frieden Ernst meint oder nicht“, sagte Rubio. „Ich hoffe, dass sie es tun. Es wäre gut für die Welt.“
US-Präsident Donald Trump werde nicht in die Falle einer Reihe endloser Verhandlungen tappen. Wenn Moskau Frieden wolle, wäre das großartig. Wenn nicht, müssten die USA neu bewerten, „wo wir stehen und wie wir vorgehen.“ Es sei klar, dass Washington bald echte Fortschritte sehen müsse, „oder wir müssen zu dem Schluss kommen, dass sie nicht am Frieden interessiert sind“. Er glaube, dass die Ukrainer ihre Bereitschaft für einen vollständigen Waffenstillstand gezeigt hätten.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte zuvor gesagt, Trump und seine Regierung hätten bislang sehr entschlossen, aber zugleich auch auf sehr überlegte Weise agiert. Nun liege der Ball im Feld Russlands und man müsse abwarten, was als Nächstes geschehe.
Russischer Unterhändler: Manche Sicherheitsgarantien für Ukraine in irgendeiner Form akzeptabel
Die Ukraine fordert in den Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand Garantien für ihre künftige Sicherheit. Der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew hat nun bei einem Besuch in Washington Sicherheitsgarantien für die Ukraine nicht ausgeschlossen. Er habe sich auf Wirtschaft fokussiert und könne nur hypothetisch über dieses spezielle Thema sprechen, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin dem Sender Fox News. Es sei nicht möglich, dass die Ukraine der Nato beitrete, sagte Dmitrijew, deutete aber an: „Wissen Sie, manche Sicherheitsgarantien in irgendeiner Form könnten akzeptabel sein“, führte er aus, bevor er mit einer anderen Frage unterbrochen wurde.
Die Regierung in Moskau hingegen blockte später ab. Das sei ein sehr schwieriges Thema, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. „Das ist Gegenstand der Verhandlungen und Beratungen.“ Vorläufig sei es nicht möglich, über irgendetwas Konkretes in diesem Kontext zu sprechen.
Im Entwurf eines Abkommens beider Seiten wenige Monate nach Kriegsbeginn 2022 war, nach allem was bekannt ist, von Sicherheitsgarantien die Rede. Dabei wollte Russland selbst Garantiemacht sein, aber mit einem Vetorecht gegen das Eingreifen anderer Staaten wie der USA oder Großbritannien. Dies gilt als ein Grund, warum die Ukraine damals in Istanbul nicht zustimmte.
Trump verliert laut Nato-Partnern Geduld mit Russland
Bei ihren Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine verlieren die USA nach Angaben aus Nato-Kreisen die Geduld mit Russland. Außenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehr lange akzeptieren werde. Es gehe dabei eher um „Wochen als um Monate“, ergänzte er nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen des Treffens.
Unklar blieb demnach allerdings, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch neue Waffenhilfen für die Ukraine.
Mehrere europäische Alliierte äußerten am Freitag bei dem Außenministertreffen Verständnis dafür, dass Trump nun wohl die Geduld verliert. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Außenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin: „Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen“. Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger.
Über Trumps Ungeduld, was die Politik von Putin angeht, hatte am Montag auch der finnische Präsident Alexander Stubb nach einer Runde Golf mit Trump berichtet. Er nannte allerdings keine Zeitlinien für mögliche Konsequenzen.
Niemand soll annehmen, der amerikanische Außenminister habe sich in Brüssel zum alten Bündnis bekannt. In Wahrheit hat er es wohl für erledigt erklärt. Ein Kommentar von Hubert Wetzel aus Brüssel (SZ Plus):
Kreml-Gesandter lobt Trumps Regierung
Der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew hat nach Gesprächen in Washington die Regierung von US-Präsident Donald Trump gelobt und weitere Treffen in Aussicht gestellt. In seinem Telegram-Kanal schrieb der Chef des russischen Fonds für Direktinvestitionen von konstruktiven Treffen. Es gebe die Bereitschaft, einen direkten Dialog wiederherzustellen, um Differenzen zu überwinden und die wichtigsten geopolitischen Fragen zu klären.
In einem Interview im Sender Fox News behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin, dass das Trump-Team nicht nur den Dritten Weltkrieg verhindert, sondern auch Fortschritte für eine Lösung im Ukraine-Krieg erzielt habe. Mit der Feuerpause für Angriffe auf die Energieinfrastruktur sei die erste Deeskalation erreicht worden, sagte Dmitrijew. Die Modalitäten dieser von den USA vermittelten Feuerpause und die Frage, ob sie aktuell überhaupt gültig ist, sind aber unklar. Moskau und Kiew werfen einander täglich Verstöße vor.
Laut Dmitrijew wurde über die Aussichten der Rückkehr amerikanischer Investitionen nach Russland beraten und über Möglichkeiten gemeinsamer Projekte. Außerdem ging es demnach um die Zusammenarbeit in der Arktis, beim Abbau wertvoller Metalle und in anderen Bereichen. Auch an der Wiederherstellung direkter Flugverbindungen werde aktiv gearbeitet, schrieb der Unterhändler.
US-Präsident Donald Trump will die Beziehungen zu Russland normalisieren und ein Ende des Ukraine-Kriegs erreichen. Dmitrijew führte als erster Beauftragter des Kreml seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 Gespräche in Washington. Für den Besuch wurden nach US-Medienberichten die Sanktionen zeitweise ausgesetzt, mit denen Dmitrijew belegt ist.
Nächtliche Drohnenangriffe - vier Tote in Charkiw
Bei einem Luftangriff auf die Großstadt Charkiw in der Nacht sind nach Angaben ukrainischer Behörden mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 35 Personen seien verletzt worden, darunter ein Kind, meldet das Innenministerium in Kiew. Es sprach am Morgen von einem Angriff mehrerer russischer Drohnen. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten liefen noch immer.
In der Nacht schoss die ukrainische Luftabwehr nach eigenen Angaben 42 von 78 russischen Drohnen ab; weitere 22 Drohnen habe der Gegner „verloren“. Damit werden üblicherweise jene Geschosse gemeint, die mithilfe elektronischer Signale umgelenkt oder gestört werden. Schäden habe es in den Bezirken Charkiw, Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kiew gegeben, schreibt die Luftwaffe.
Auch das russische Verteidigungsministerium meldete einen größeren Luftangriff: Man habe in der Nacht 107 ukrainische Drohnen abgeschossen. Vorübergehend seien die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski geschlossen worden; einige Stunden später seien diese wieder für Abflüge geöffnet worden. Der Gouverneur der Grenzregion Brjansk berichtete, bei einem Drohnenangriff seien ein Zivilist getötet und ein weiterer verletzt worden. Die Angaben beider Seiten sind nicht verifiziert.
Kiew will von Nato stärkeren Druck auf Moskau
Vor dem Abschluss des zweitägigen Treffens der Nato-Außenminister fordert die Ukraine von dem Verteidigungsbündnis stärkeren Druck auf Russland zur Umsetzung einer Friedenslösung. „Russland muss es mit dem Frieden ernst meinen. Dafür ist es an der Zeit, den Druck auf Moskau zu erhöhen“, sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha vor den Beratungen seiner Nato-Kollegen bei einem Auftritt mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel. Zum Abschluss des zweitägigen Treffens soll es auch um mögliche weitere Unterstützung für die Ukraine gehen.
Angesichts der Diskussion über die von US-Präsident Donald Trump verkündeten neuen Handelszölle warnte Sybiha, man dürfe „nicht vergessen, dass in Europa ein echter Krieg tobt. Russland bleibt eine existenzielle Bedrohung für Europa“.
Trumps Berater sollen vor neuen Gesprächen mit Putin vorerst abraten
Der innere Kreis von US-Präsident Donald Trump rät ihm offenbar von einem Telefonat mit Wladimir Putin vorerst ab. Der russische Präsident sollte sich laut Trumps Beratern erst zu einem vollständigen Waffenstillstand mit der Ukraine verpflichten, berichtete NBC News am Donnerstag unter Berufung auf Regierungsmitglieder. Trump sagte NBC News am Sonntag, er wolle in dieser Woche mit Putin sprechen.
Bürgermeister: Russische Luftabwehr wehrt Drohne im Anflug auf Moskau ab
Der Bürgermeister der russischen Hauptstadt Moskau, Sergej Sobjanin, teilt mit, dass russische Luftabwehreinheiten eine Drohne im Anflug auf die Stadt abgeschossen haben. „Luftabwehreinheiten des Verteidigungsministeriums haben einen Angriff einer Drohne abgewehrt, die auf Moskau zuflog“, schrieb Sobjanin in der Nachrichten-App Telegram und fügte hinzu, dass nun Spezialisten an den Stellen arbeiteten, wo Fragmente abgestürzt sind.