Am Freitagabend ist es in der Nähe der Stadt Zubin Potok im Norden des Kosovo zu einer Explosion gekommen, bei der ein wichtiger Kanal beschädigt wurde. Er versorgt unter anderem die Kühlsysteme von zwei Kohlekraftwerken des Landes mit Wasser. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall offenbar niemand. Das Ausmaß der Schäden und die Ursache der Explosion war zunächst unklar.
Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti beschuldigte Banden aus dem Nachbarland Serbien, einen Anschlag verübt zu haben. »Dies ist ein krimineller und terroristischer Angriff mit dem Ziel, unsere kritische Infrastruktur zu zerstören«, sagte Kurti in einer Fernsehansprache. Der Regierungschef warnte davor, dass Teile des Landes ab Sonntag ohne Strom sein könnten, wenn die Schäden nicht behoben werden.
US-Botschaft verspricht Hilfe bei Untersuchung
Die amerikanische Botschaft in Pristina hatte den Angriff in einem Post bei Facebook scharf verurteilt. »Wir beobachten die Situation genau und werden eine eingehende Untersuchung unterstützen«, hieß es in der Stellungnahme der amerikanischen Vertretung.
Im Norden des Kosovo war es in dieser Woche bereits zu zwei Angriffen mit Handgranaten gekommen. Am 26. November und am 28. November waren jeweils eine Polizeistation und ein Verwaltungsgebäude in der Gemeinde Zvečan attackiert worden. Auch dort hatte Kurti »von Belgrad gesteuerte kriminelle Banden« als Täter in Verdacht.