Das Open-Source-Projekt La Suite Docs hat mit Version 4.0.0 ein umfangreiches Update veröffentlicht. Die neue Version bringt erstmals eine Kommentarfunktion sowie ein komplett überarbeitetes Nutzerinterface. Die Software dient der kollaborativen Arbeit an Dokumenten und richtet sich vor allem an Teams, die gemeinsam Texte erstellen und bearbeiten wollen.
Kommentare und neues UI
Die Kommentarfunktion erlaubt es Nutzern nun, zu beliebigen Textpassagen Rückmeldungen zu geben, Fragen zu stellen oder Verbesserungsvorschläge zu hinterlassen. Laut den Entwicklern lässt sich damit jeder Textabschnitt direkt kommentieren. Ein Demonstrationsvideo auf der Release-Seite zeigt die Bedienung der neuen Funktion im Editor.
Parallel zur Kommentarfunktion haben die Entwickler das gesamte Design überarbeitet. Die Oberfläche präsentiert sich jetzt deutlich farbenfroher. Allerdings warnen die Entwickler vor Breaking Changes: Wer eigene Farbüberschreibungen für Docs verwendet hat, muss nach dem Upgrade mit Darstellungsproblemen rechnen. Die neue Version nutzt ein komplett überarbeitetes Set an Farb-Token. Details zu den Änderungen und Migrationshilfen finden sich in der Upgrade-Dokumentation.
Ein weiteres neues Feature sind URL-Shortcuts zur direkten Dokumentenerstellung. Über spezielle URL-Parameter lassen sich nun private Dokumente, öffentlich bearbeitbare Dokumente oder Dokumente mit eingeschränkten Leserechten direkt per Link anlegen. Die Syntax erlaubt dabei auch die Vorgabe von Titeln und Berechtigungsstufen. Ein Beispiel-Link für ein öffentlich bearbeitbares Dokument mit Titel sieht etwa so aus: http://localhost:3000/docs/new/?title=My+public+doc+from+url&link-reach=public&link-role=editor
Performance und Barrierefreiheit verbessert
Unter der Haube haben die Entwickler das Frontend auf UI-Kit Version 2 aktualisiert. Dies bringt laut Changelog Performanceverbesserungen beim Upload von Dateien und bei der Darstellung von Inhaltsverzeichnissen. Außerdem hinterlegt der Service Worker nun keine externen Ressourcen wie Videos im Cache mehr, was die Offline-Funktion schlanker macht.
Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Version liegt außerdem auf der Barrierefreiheit. Die Verbesserungen umfassen unter anderem optimierte Screenreader-Unterstützung im Freigabe-Dialog und bessere Tastaturnavigation bei Schaltflächen.
Bei den Bugfixes behoben die Entwickler unter anderem ein Problem mit der Toolbar im Lesemodus, verhinderten doppelte Zeichen am Titelanfang und korrigierten die Anpassung der Seitenleistenbreite beim Vergrößern des Browserfensters.
La Suite Docs steht als Open-Source-Software zur Verfügung und lässt sich selbst betreiben. Für die lokale Installation sind Node.js und weitere Abhängigkeiten erforderlich, die in der Projektdokumentation aufgeführt sind.
Das Projekt setzt auf offene Standards und ist Teil der freien La Suite numérique, wobei es sich um eine französische Regierungsinitiative handelt, die eine Sammlung von Open-Source-Anwendungen für digitale Zusammenarbeit und Teamarbeit entwickelt. Sie wurde von französischen Regierungsstellen wie DINUM und ANCT entwickelt, aber auch das deutsche ZenDiS ist beteiligt. Ziel ist es, die digitale Arbeitsumgebung für öffentliche Dienststellen sicherer und souveräner zu gestalten.
(fo)









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