Israel-Gaza-Krieg: Schlimmste humanitäre Lage seit Beginn des Gazakriegs

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Seit mehr als 50 Tagen blockiert Israel die Einfuhr von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Außenministerinnen und -minister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien nun scharfe Kritik geäußert.

»Die israelische Entscheidung, den Zugang von Hilfsgütern nach Gaza zu blockieren, ist untragbar«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Als »inakzeptabel« bezeichneten die Chefdiplomaten zudem Israels Pläne zu einem Verbleib im Gazastreifen nach dem Ende des Krieges sowie die »jüngsten Äußerungen« des israelischen Verteidigungsministers. Israel Katz hatte die ausbleibende Lieferung von Hilfsgütern als »Druckmittel« gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas bezeichnet.

Von 43 internationalen und palästinensischen Hilfsorganisationen hätten fast alle in einer Untersuchung angegeben, dass sie ihre Hilfsleistungen seit Wiederbeginn der israelischen Angriffe am 18. März einstellen oder massiv einschränken mussten. Die Zahl der seitdem erneut vertriebenen Gaza-Einwohner war zuletzt von der Uno auf rund eine halbe Million geschätzt worden.

Die Hilfsorganisation Oxfam teilte mit, es gebe »kaum noch sauberes Trinkwasser, da Anlagen bombardiert wurden oder nicht mehr funktionieren, seit die letzten verbleibenden Stromleitungen gekappt wurden, die für den Betrieb der sanitären Anlagen benötigt werden«. Notstromaggregate seien wegen erschöpfter Treibstoffvorräte nur selten in Betrieb. »Die Preise für die wenigen verfügbaren Lebensmittel sind in die Höhe geschnellt, viele Menschen sind von extremem Hunger bedroht.«

Israel wirft der Hamas vor, sie habe sich Hilfsgüter mit Gewalt angeeignet und verkaufe diese zu überhöhten Preisen an die Zivilbevölkerung.

Menschen leben in Angst und Schrecken

Clemence Lagouardat, Oxfams Koordinatorin für humanitäre Hilfe in Gaza, sagte: »Es ist schwer vorstellbar, wie schrecklich die Lage im Gazastreifen ist. Unsere Mitarbeiter und Partner erleben täglich Szenen der Verzweiflung. Die Menschen leben in Angst und Schrecken und fürchten um ihr Leben.«

Die letzte Waffenruhe-Phase endete, nachdem sich Israel und die Terrororganisation Hamas nicht auf die Modalitäten für die nächste Phase hatten einigen können. Die Hamas fordert ein Ende des Krieges und den Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen. Israel beruft sich immer wieder darauf, die Terrororganisation vollständig zerstören zu wollen.

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