Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Googles Sprach-KI Gemini den Google Assistant beerben soll. Auf Android-Smartphones ist dieser Wechsel weitestgehend vollzogen. Nun hat Google im Rahmen der anstehenden Google I/O offiziell angekündigt, dass Gemini im Laufe des Jahres auch auf anderen Android-basierten Geräten den Assistant ersetzt.
Den Anfang sollen in den kommenden Monaten Smartwatches mit Wear OS machen. Hier sollen die Nutzer derart profitieren, dass man Gemini einfach in natürlicher Sprache nach Informationen fragen kann, wenn man keine Hand frei hat – etwa beim Kochen oder auf dem Fahrrad. Zudem lassen sich Termine und Erinnerungen sprachgesteuert bequemer anlegen als durch Tippen auf dem winzigen Display einer Smartwatch.
Ähnlich sinnvoll dürfte die Sprach-KI auf Brillen für Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) und Virtual Reality (VR) sein. Erst Ende vergangenen Jahres hatte Google mit Android XR ein zusammen mit Samsung entwickeltes Betriebssystem für Datenbrillen vorgestellt. Wenn der koreanische Konzern später im Jahr seine AR-Brille auf den Markt bringt, wird Gemini bereits vorinstalliert sein.
Im Auto wiederum hat man zwar kurzzeitig eine freie Hand und ein ausreichend großes Display, doch die Aufmerksamkeit gehört auf die Straße. Eine Spracheingabe mit natürlicher Konversation ist hinter dem Lenkrad deshalb besonders wichtig. In naher Zukunft soll Gemini auch in Android Auto freigeschaltet werden und kurz danach auch in Fahrzeugen mit "Google Built-in", bislang als Android Automotive bezeichnet. Dort ist es dann möglich, etwa nach Tankstellen mit den günstigsten Preisen oder guten Restaurants entlang der Route zu fragen. Eingehende Nachrichten liest die KI nicht einfach vor, sondern fasst sie zusammen. Bei der Antwort muss man gewünschte Satzzeichen nicht extra diktieren.
Gemini kommt auf Fernseher und Streaming-Boxen mit Google TV
Ebenfalls ein Plus an Komfort dürfte Gemini auf Fernsehern und Streaming-Boxen mit Google TV bringen. Im Wust der Mediatheken und Streaming-Anbieter den geeigneten Inhalt zu finden, ist nicht immer leicht: Die integrierten Suchfunktionen erstrecken sich meist nur auf den Namen der Filme oder Serien – und die Buchstabe für Buchstabe über die Fernbedienung einzutippen ist oft eine Qual. Per Sprache fragt man stattdessen einfach nach Inhalten zu bestimmten Themen oder Schauspielern. Zudem soll es laut Google möglich sein, dass Kinder nach Lern- und Erklärvideos auf Youtube fragen können.
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Mindestens genauso häufig, wenn nicht sogar häufiger, wird der Google Assistant auf den smarten Lautsprechern Nest Home und Nest Home Mini sowie den smarten Displays von Google genutzt. Auf Zuruf streamen sie Musik oder schalten vernetzte Lampen ein und aus. Einen expliziten Wechsel auf Gemini für diese Geräteklasse teilte Google in seiner Präsentation interessanterweise nicht mit. Auf Rückfrage teilte das Unternehmen uns mit, dass auch Displays und Lautsprecher künftig von Gemini profitieren sollen, nannte aber keinen Zeitplan. Bis dahin wird der Assistant laut Google auf diesen Geräten weiterhin funktionieren.
(spo)