Pop gegen Klassik: Ein heftiger Streit über die Gema entzweit die Musikszene. Es geht um sehr viel Geld. Und um die Frage, welche Musik wie viel wert ist.
Abgesehen davon, dass einem das deutsche Antragswesen bisweilen Freudentränen in die Augen treibt, geht es hier – um alles. Um die Zukunft des öffentlichen Musiklebens in seiner Fülle und Vielgestaltigkeit. Um Taylor Swift gegen Anne-Sophie Mutter (sofern sie neueres Repertoire spielt), um Open-Air-Konzerte auf dem platten Land gegen glitzernde Elbphilharmonien, um Alt gegen Jung, "U" gegen "E", saturiert gegen experimentell und hinter den Kulissen: um einen Gesinnungsstreit, der mit harten Bandagen geführt wird. Es geht um sehr viel und sehr trockenen Stoff: Punktesysteme, Schutzfristen, Wertungen, Ausschüttungen, Inkassos und dergleichen mehr. Das alles zu durchdringen, ist mühselig. Es aber als Ausdruck des kulturellen Bewusstseins zu begreifen, als Bekenntnis zur Verschiedenartigkeit der Klänge und Töne und zur Frage, was sie uns künftig wert sein sollen oder dürfen, das könnte sich lohnen.