Eckart von Hirschhausen hat manchmal Angst vor Demenz

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Fernsehjournalist Eckart von Hirschhausen (58) hat manchmal Angst davor, an Demenz zu erkranken. »Immer, wenn ich etwas vergessen habe, frage ich mich: Ist das jetzt der Anfang vom Ende? Werde ich dement?«, sagt der promovierte Mediziner in einem WDR-Interview . Hirschhausen hat die Erkrankung und ihre Folgen deutlich vor Augen: »In meiner Familie habe ich mehrere Menschen mit Demenz erlebt.«

Wobei Hirschhausen kritisch auf den gesellschaftlichen Umgang mit Demenz blickt. »Unser Bild von Demenz ist verzerrt, wenn wir nur in Heime und auf das Endstadium schauen. Die meisten Menschen sind zu Hause, nehmen auf vielfältige Art am Leben teil.« Genau deshalb hat er eine Doku gemacht: »Hirschhausen und das große Vergessen« (Montag, 20.15 Uhr, ARD oder in der Mediathek ). »Dafür habe ich viele von ihnen begleitet, gesprochen, von ihnen gelernt.«

In der Sendung geht es unter anderem darum, wie man Demenz vorbeugen kann. »Es gibt so ein Klischee – gegen Hirnabbau kann man eh nix machen«, sagt Hirschhausen. »Das ist Quatsch. Was stimmt: Sudoku auf der Couch wird überschätzt. Das bringt herzlich wenig.« Grundsätzlich könne man sich merken: Alles, was gut sei fürs Herz, sei auch gut fürs Hirn.

Hirschhausen hat nach dem Dreh sein Leben ein bisschen geändert

»Für Demenz gelten die gleichen Risikofaktoren wie für Herzinfarkt und Schlaganfall: Rauchen, Bluthochdruck oder erhöhtes Cholesterin«», sagte Hirschhausen. Entscheidend sei die Zeit zwischen 40 und 60 Jahren, aber auch die Kindheit. »Je mehr wir unser Hirn trainiert und ausgebildet haben, desto länger hält es frisch. Deshalb ist auch geringe Bildung ein hohes Risiko. Und auch Einsamkeit beschleunigt Demenz.«

Hirschhausen selbst hat nach dem Dreh der Doku sogar sein Leben geändert – zumindest drei Dinge. Mit Intervallfasten hat er sein Bauchfett reduziert. Sein Hirn fordert er nun heraus, indem er mit Freunden häufiger Tischtennis spielt und den Schläger in der »falschen« Hand hält, der linken, obwohl er Rechtshänder ist. »Das erfordert Umdenken und ist super fürs Hirn.« Und er will Stress reduzieren und sich mehr Schlaf gönnen: »Im Schlaf läuft im Hirn die Waschmaschine. Und nur im Tiefschlaf kann der Dreck in den Nervenzellen feucht durchgewischt werden.«

Wie sich das Risiko, an Demenz zu erkranken, in jedem Alter reduzieren lässt, lesen Sie hier .

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