Dinkcis zweiter Anlauf mit Tempo und Bereitschaft

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Nach enttäuschender Vorsaison steht Eren Dinkci unweigerlich unter Beobachtung. Dabei spricht derzeit einiges für einen gelungenen Neustart.

 Eren Dinkci hat sich offensichtlich einiges vorgenommen.

Mit Schwung aus dem Startblock: Eren Dinkci hat sich offensichtlich einiges vorgenommen. IMAGO/Eibner

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns (Österreich) berichtet Thiemo Müller

Julian Schuster steht sicher nicht unter Verdacht, Erfolg in einem Vorbereitungsspiel überzubewerten. Weder mit Blick auf seine Mannschaft noch auf einzelne Spieler. Umso aussagekräftiger erscheint also, was der Freiburger Cheftrainer nach dem 3:0-Testsieg beim SCR Altach am Freitagabend über Eren Dinkci loswurde: "Es freut mich besonders, dass er sich mit einem Tor belohnt hat."

Für Dinkci, das ruft Schusters Formulierung durchaus noch einmal in Erinnerung, geht es aktuell nicht nur ganz schlicht um die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. Sondern auch um so etwas wie einen zweiten Anlauf beim Sport-Club.

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Die erste Saison im Breisgau verlief für den heute 23-Jährigen, im Sommer 2024 für fünf Millionen Euro Ablöse und mit entsprechend hohen Erwartungen von Werder Bremen losgeeist, durchwachsen bis enttäuschend - bei absteigender Tendenz. Nach drei Torvorlagen in der Hinrunde stand im zweiten Halbjahr nur noch ein Assist zu Buche, eigene Treffer blieben gänzlich Fehlanzeige.

Teilweise hing die karge Ausbeute auch mit Verletzungsproblemen zusammen, aber längst nicht ausschließlich. Dinkci bleibt gefordert, beim SC Freiburg sprichwörtlich "anzukommen" - die aktuelle Momentaufnahme gestaltet sich dabei vielversprechend.

Angreifer nutzt sein Tempo auch eindrucksvoll zur Defensivarbeit

"Eren", betont Schuster, "gefällt mir wirklich von Tag eins an echt gut. Er hat die Urlaubsphase so genutzt, dass er sich erholt und auch auf einen guten Stand gebracht hat für die Vorbereitung."

Gegen Altach stellte der Profi das zweifelsfrei unter Beweis, weit hinaus über seinen Torabschluss aus kurzer Distanz. Der gelang Dinkci im Zuge eines Angriffs, in dessen Verlauf er zentral konsequent in den Strafraum durchgestartet war. Daneben überzeugte der Offensivmann mit seinem Aktionsradius auf beiden Flügeln im Zusammenspiel einer mit Yuito Suzuki und Derry Scherhant flexibel rotierenden Dreierreihe hinter Mittelstürmer Junior Adamu.

Im Wechsel mit den genannten Kollegen immer wieder verschiedene Räume besetzen zu können, kam Dinkci sichtlich entgegen. Mitunter holte er sich Bälle auch tief in der eigenen Hälfte ab, um Spielzüge einzuleiten und parallel seine Sprintstärke in die Tiefe zu nutzen.

Sogar noch besser gefielen Schuster freilich jene in der Tat eindrucksvollen "drei, vier Umschaltaktionen nach hinten, wie Eren da mit seinem Tempo hinter den Ball gekommen ist. Das erinnert mich schon an die vergangene Vorrunde, wo er viele gute Leistungen gezeigt hat."

Auch wenn die Balleroberung an sich vorerst weiterhin nicht zu Dinkcis Kernkompetenzen zählt - die körperliche wie geistige Bereitschaft zur Defensivarbeit stachen in Altach ins Auge. Zumindest aus dem Startblock ist Dinkci beim zweiten Anlauf also schon mal gut herausgekommen.

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