Dienstag: Betrüger nutzen S-pushTAN-Probleme, NSO Group will neues Verfahren

vor 2 Tage 2

Das Online-Banking der Sparkassen hatte am Sonntag mit massiven Störungen zu kämpfen. Die Freigabe von Transaktionen mit der S-pushTAN-App schlug fehl. Kriminelle haben schnell Betrugsseiten aufgesetzt, um damit Sparkassenkunden zu ködern, die Probleme mit dem Online-Banking hatten. Nachdem die NSO Group wegen des Einsatzes ihrer Spyware Pegasus gegen WhatsApp zu einer Strafzahlung in Höhe von 167 Millionen US-Dollar verurteilt wurde, stellte das israelische Unternehmen nun einen Antrag auf Zurückweisung oder Neuanordnung des Verfahrens. Es hält die Strafsumme für "verfassungswidrig überhöht". Und das Bundeskartellamt wirft Amazon wettbewerbswidrige Praktiken vor – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Störungen beim Online-Banking der Sparkassen haben Betrüger auf den Plan gerufen. Am Sonntag kam es vorwiegend bei Überweisungen zu Problemen. Diese konnten nicht ausgeführt werden, da die S-pushTAN-App Freigabeversuche mit Fehlermeldungen abwies. Inzwischen soll das Problem zwar behoben sein, doch findige Betrüger haben dies als Chance begriffen und umgehend eine thematisch passende Phishing-Kampagne aufgesetzt. Betrugsfilter wie Safe Browsing oder der Phishing- und Malwareschutz in Firefox schlugen zunächst noch nicht an. Sparkassen: Betrüger springen auf S-pushTAN-Probleme auf

Ein Rechtsstreit zwischen WhatsApp und dem israelischen Tech-Unternehmen NSO Group beschäftigte jahrelang die Gerichte. Der Messengerdienst reichte im Oktober 2019 Klage ein. NSO soll Anfang 2019 mit der Installation der Spionagesoftware Pegasus unrechtmäßig auf WhatsApp-Server zugegriffen und dadurch die Überwachung von rund 1.400 Personen, darunter Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, ermöglicht haben, so der Vorwurf. Anfang Mai verurteilte eine Geschworenenjury die NSO Group zur Zahlung von mehr als 167 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Der Pegasus-Hersteller hält die Summe für überzogen und spricht davon, "aus allgemeiner Feindseligkeit gegenüber seinen geschäftlichen Aktivitäten" in den Bankrott getrieben zu werden. Gefordert wird die Zurückweisung oder eine Neuanordnung des Verfahrens. Spyware-Attacke gegen WhatsApp: NSO Group will neue Verhandlung

Rund 60 Prozent des Umsatzes im deutschen Onlinehandel entfallen auf die Handelsplattform Amazon.de. Neben dem konzerneigenen Handel hat der Marktplatz nach Angaben von Amazon 47.500 deutsche Verkaufspartner. Allerdings überprüfe Amazon mithilfe verschiedener Algorithmen die Preise der Händler, bemängelt das Bundeskartellamt. Würden die Preise als zu hoch bewertet, verschwänden die Waren entweder ganz vom Marktplatz oder werden weniger prominent angezeigt. Dazu kämen weitere Einschränkungen bei der Darstellung, etwa in der Suchergebnisliste. Das Kartellamt hält Amazons so ausgeübte Einflussnahme auf die Preisbildung auf seiner Händlerplattform für "wettbewerblich bedenklich" und sieht möglichen wettbewerbsrechtlichen Missbrauch. Amazon jedoch weist die Vorwürfe zurück. Preiskontrolle: Bundeskartellamt wirft Amazon wettbewerbswidrige Praktiken vor

Der iPhone-Konzern Apple wiederum sieht sich schon seit Längerem wettbewerbsrechtlichen Bedenken in der EU gegenüber. Unter anderem soll das Betriebssystem iOS kompatibler mit Geräten anderer Hersteller werden. Im März hat die EU-Kommission detailliert vorgeschrieben, welche Funktionen und Schnittstellen Apple innerhalb des nächsten Jahres in dem iPhone-Betriebssystem öffnen muss. Gegen diese Entscheidung der Wettbewerbshüter hat der US-Konzern nun Berufung beim Gericht der Europäischen Union (EuG) eingelegt. Berufung gegen EU-Vorgaben: Apple will iPhone nicht kompatibler machen

In der vergangenen Woche hat das KI-Start-up-Unternehmen builder.ai bekannt gegeben, Insolvenz angemeldet zu haben. Das ehemals mit mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar bewertete Unternehmen sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber: Es soll über Jahre Scheingeschäfte mit dem indischen Social-Media-Unternehmen VerSe Innovation betrieben und seine Umsatzprognosen künstlich aufgebläht haben. Zu den finanziellen Vorwürfen kommen jetzt Berichte, wonach der KI-Programmierbaukasten, der ganz ohne Code-Kenntnis des Kunden auskommen soll, nur eine Scheinkonstruktion war. Statt der KI-Programmierhilfe Natasha sollen in Wirklichkeit Hunderte Programmierer in Indien Aufträge der Kunden programmiert haben. Vorwurf: Hinter KI-Chatbot steckten in Wirklichkeit 700 indische Programmierer

Auch noch wichtig:

(akn)

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