Deutsche Bahn: Parkplätze für ICE-Züge in Berlin fehlen

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Weil bisweilen nachts die Abstellmöglichkeiten fehlen, muss die Deutsche Bahn einige Züge an anderen Standorten parken. »In Einzelfällen können Abstellfahrten aufgrund von Bauarbeiten auch länger dauern«, sagte ein Bahn-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Genauere Angaben machte er auch auf Nachfrage nicht.

Er betonte jedoch, dass Überführungs- und Abstellfahrten grundsätzlich ein ganz normaler betrieblicher Vorgang seien. So würden die Züge pünktlich und gereinigt an den Abfahrtsbahnhöfen bereitstehen. Dies sei auch bei anderen Eisenbahnen der Fall. »In der Luftfahrt werden übrigens auch Flugzeuge ohne Fluggäste zu anderen Einsatzorten überführt.«

Der »Tagesspiegel « hatte unter Berufung auf Insider berichtet, regelrechte Geisterzüge seien zum Teil Stunden unterwegs. Die Lokführer würden dann am kommenden Tag fehlen, sodass ihre Dienste am Folgetag von Kolleginnen und Kollegen übernommen werden müssten. Dies führe nicht selten zu Lücken im Dienstplan und in der Folge zu Zugausfällen.

Diese Darstellung sei falsch, sagte der Sprecher nun der dpa. Auch würden die Abstellfahrten nicht wie berichtet durch Halte »künstlich verlängert«.

Weichen fehlen – Sperrung über Ostern

Bereits am Mittwoch hatte  der »Tagesspiegel« über ein weiteres Problem mit mangelhafter Infrastruktur am Berliner Hauptbahnhof berichtet, das deutliche Konsequenzen für Fahrgäste haben dürfte: Auf den Gleisen im Nord-Süd-Tunnel, der durch das Bauwerk führt, fehlen Weichen. Damit zwei Züge parallel in die gleiche Richtung abfahren können, sollen diese nun nachträglich eingebaut werden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine Ausschreibung für den Bauauftrag. Dafür werde der Bahnhof für zwei Monate von Mitte Februar bis Mitte April halbseitig gesperrt, dann ließen sich nur noch vier von acht Gleisen im Tunnel nutzen. Am Wochenende, 21. bis 23. März, sowie dem Osterwochenende, 18. bis 21. April, werde der Tunnel gar komplett gesperrt. Wie der Verkehr dann durch das Zentrum der Hauptstadt fließen soll, sei noch unklar.

Ein Bahn-Sprecher führte gegenüber der Zeitung Geld- und Zeitdruck vor der Eröffnung des Bahnhofs zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 als Grund an, warum die ursprünglich eingeplanten Weichen fehlen. »Für eine termin- und kostengerechte Inbetriebnahme 2006 war es notwendig, den Projektumfang auf das unmittelbar notwendige Maß zu reduzieren«, so die Stellungnahme.

Die Bahn will ihre ICE-Flotte bis Ende des Jahrzehnts auf bis zu 450 Züge ausbauen. Zugleich baut der bundeseigene Konzern Instandhaltungskapazitäten aus – etwa mit neuen ICE-Werken in Dortmund und Cottbus. Das ICE-Werk Rummelsburg in Berlin werde zudem weiter ausgebaut, in Berlin-Schönholz sei eine Abstellanlage geplant, teilte der Sprecher mit.

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