Coole KI im Rechenzentrum: Dell präsentiert Wärmetauscher für KI-Hardware

vor 7 Stunden 1

Dell hat auf seiner Hausmesse in Las Vegas einen Wärmetauscher für Rechenhardware und eine Datenplattform für KI-Anwendungen vorgestellt. Unter dem Dach seiner sogenannten Dell AI Factory will der US-Hersteller eine Produktsuite bereitstellen, die Unternehmen beim Aufbau und Betrieb von KI-Workloads in eigenen Rechenzentren unterstützen soll. Insbesondere zielt Dell dabei auf zentrale Herausforderungen seiner Kunden beim Einsatz von künstlicher Intelligenz ab, etwa Energieeffizienz, Datenqualität, Sicherheit und Betriebskosten.

Beim PowerCool Enclosed Rear Door Heat Exchanger (eRDHx) handelt es sich um einen Wärmetauscher mit geschlossenem Luftstromsystem. Er ist auf die Wärmeentwicklung von KI-Hardware ausgelegt und soll Unternehmensangaben zufolge bis zu 100 Prozent der Abwärme erfassen können. Das System arbeitet mit erhöhten Wassereintrittstemperaturen von 32 bis 36 Grad Celsius. Laut Dell sollen sich so die Kosten zur Kühlung um bis zu 60 Prozent senken lassen. Gleichzeitig ermögliche der Wärmetauscher eine bis zu 16 Prozent höhere Rack-Dichte und eine Luftkühlleistung von bis zu 80 Kilowatt pro Rack.

Weiterhin aktualisierte Dell seine AI Data Platform. Sie umfasst mit Project Lightning jetzt ein paralleles Dateisystem, das eigenen Angaben zufolge einen doppelt so hohen Datendurchsatz wie konkurrierende Systeme erreichen kann. Somit will Dell die Trainingsdauer von Sprachmodellen für komplexe KI-Workflows senken. Zudem erweiterte der US-Hersteller sein Data Lakehouse, das nun eine Vektor- und eine Volltextsuche sowie SQL-Funktionen für Sprachmodelle enthält. Mögliche Einsatzzwecke der Neuerungen sind etwa Empfehlungssysteme oder semantische Suchen und Erkennungen von Kundenabsichten.

Zudem veröffentlichte Dell mehrere Neuerungen für seine ObjectScale-Plattform. So erhält sie eine stärkere Integration mit der Datenverarbeitungseinheit BlueField-3 und der Spectrum-4-Netzwerkplattform von Nvidia. Außerdem unterstützt ObjectScale jetzt S3-Objektspeicher über Remote Direct Memory Access (RDMA). Mit diesen Updates will Dell den Datendurchsatz von Objektspeicher um bis zu 230 Prozent steigern und gleichzeitig die CPU-Auslastung im Vergleich zu herkömmlichem S3-Datentransfer um bis zu 98 Prozent reduzieren.

Darüber hinaus präsentierte der US-Hersteller im Bereich der Netzwerktechnik Linear Pluggable Optics (LPO). Über die hauseigenen Ethernet-Switches der PowerSwitch-Reihe lassen sich KI- und HPC-Anwendungen ohne digitalen Signalprozessor verbinden. Somit will das Unternehmen Energieverbrauch und -kosten senken. Ebenfalls nimmt Dell die Switches SN2201 und SN5600 der Spectrum-X-Serie sowie die Quantum-X800 InfiniBand-Switches von Nvidia in sein Netzwerk-Portfolio auf. Sie leisten Übertragungsraten von bis zu 800 Gigabit pro Sekunde.

Ebenfalls auf der Dell Technologies World 2025 stellte der US-Hersteller mehrere neue Server der PowerEdge-Reihe für den Einsatz von KI-Workloads vor. Auch einen Laptop mit dedizierter NPU für lokale KI-Inferenzen im Enterprise-Sektor nahm Dell in sein Portfolio auf.

(sfe)

Gesamten Artikel lesen