Connie Francis ist tot: Sängerin von »Die Liebe ist ein seltames Spiel« gestorben

vor 2 Tage 3

Um 1960 herum lag ihr die Welt zu Füßen: Mit Hits wie »Everybody’s Somebody’s Fool« schrieb Connie Francis Pop­geschichte, sie war die erste Frau, die drei Nummer-eins-Hits in einem Jahr in den amerikanischen Billboard Hot 100 Charts landete.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

{$dispatch('toggle')}, 250);">

Externen Inhalt anzeigen

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Unter dem Titel »Die Liebe ist ein seltsames Spiel« nahm sie diese Single auch auf Deutsch auf, viele andere Titel folgten, darunter auch das bis heute populäre »Schöner fremder Mann«. Von 1960 bis 1965 landete sie jedes Jahr unter den ersten Zehn der »Bravo«-Otto-Wahl, zwischen 1962 und 1964 war sie sogar die populärste Sängerin in der Publikumswahl der deutschen Jugendzeitschrift.

 Dreimal den Goldenen Otto gewonnen

Sixties-Star Francis: Dreimal den Goldenen Otto gewonnen

Foto: CA / Redferns / Getty Images

Am 12. Dezember 1937 kam Concetta Rosa Maria Franconero in Newark im US-Bundesstaat New Jersey zur Welt, einer ihrer Großväter war 1905 aus Reggio Calabria in die USA eingewandert. Ihr Vater, der eine Dachdeckerfirma besaß, war eine dominierende Persönlichkeit.

Nach mehreren Misserfolgen kam ihr Durchbruch als Sängerin in der Heimat 1958 mit »Who's Sorry Now?«. 1961 begann sie eine kurze Filmkarriere mit einer Rolle in »Where The Boys Are«. Für diesen Film sang sie auch das Titellied. Bis 1965 drehte sie drei weitere Filme, obwohl sie nach eigener Einschätzung keine schauspielerischen Fähigkeiten besaß.

Connie Francis zählte in der ersten Hälfte der Sechzigerjahre zu den absoluten Weltstars mit riesigen Gagen für ihre Fernsehauftritte und Shows in den berühmtesten Konzerthäusern wie Copacabana, Carnegie Hall in New York, Palladium in London und Olympia in Paris. Mehrmals trat sie auch in Deutschland auf, dabei auch 1961 als Gaststar der ersten TV-Show von Peter Kraus. Ihre Gagen investierte sie in vier Musikverlage, eine Künstleragentur, eine Schallplattenfirma und ein Großversandhaus. Zeitweise beschäftigte sie 16 Komponisten und vier Sekretärinnen.

Superstar Francis (ca. 1962)

Superstar Francis (ca. 1962)

Foto: mptv / ddp

Der internationale Erfolg lief im Laufe der Sechzigerjahre nach, der Schritt in die Beat-Ära gelang Connie Francis nicht. Im November 1974 wurde sie nach einem Auftritt in Westbury, New York im Zimmer ihres Motels überfallen und vergewaltigt. Der Täter wurde nie gefunden. Connie Francis verbrachte danach viele Jahre in verschiedenen psychiatrischen Kliniken, wurde manisch-depressiv und trug sich mit Selbstmordgedanken. In einem aufsehenerregenden Prozess gegen die Motel-Kette Howard Johnsons Inc. erhielt sie 1976 wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen Schadensersatz in Millionenhöhe zugesprochen.

Ende der Siebzigerjahre verlor sie nach mehreren Nasenoperationen für vier Jahre ihre Stimme. 1981 wurde ihr Bruder von der Mafia ermordet. 1983 meldete die Presse, dass Francis auf Antrag ihres Vaters erneut in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden war. Erst von 1989 an trat sie wieder vermehrt live auf. In Deutschland hatte sie 1992 ein kurzes Hitparaden-Comeback mit Medleys ihrer größten Hits (»Jive Connie« und »Go, Connie, Go«). 2017 veröffentlichte Connie Francis eine Autobiografie und beendete ihre Bühnenkarriere.

 »Ein Virus oder so«

Connie Francis Anfang Juni zu Hause in Parkland, Florida: »Ein Virus oder so«

Foto: Al Diaz / Newscom World / IMAGO

In den sozialen Medien genoss Connie Francis in der ersten Jahreshälfte 2025 ein überraschendes Comeback. Über 600.000-mal, schrieb die »New York Times« , wurde ihr jahrzehntelang weitgehend unbeachteter Song »Pretty Little Baby« in kürzester Zeit auf der Plattform TikTok verwendet. Ihr Pressesprecher habe ihr gesagt, der Song gehe auf TikTok viral, und sie habe nur Bahnhof verstanden, erzählte Francis der »New York Times«: »Ich dachte, mein Computer hat einen Virus oder so.« Die Beliebtheit des Songs erklärte sie sich mit seiner Unbekümmertheit: Sie glaubt, der Titel habe »einen Hauch von Unschuld«, und das spreche die Menschen »in dieser chaotischen Zeit« an.

Im Juli musste Connie Francis wegen schwerer Rückenschmerzen ins Krankenhaus. Am Donnerstag machte Ron Roberts, ein Freund der Sängerin, der nach eigener Aussage ihre Tantiemen verwaltet, den Tod von Connie Francis öffentlich. Seine Nachricht wurde auch vom offiziellen Facebook-Account der Sängerin gepostet. Demnach sei sie am Vorabend gestorben. Die Nachrichtenagentur Associated Press bestätigte die Todesnachricht. Connie Francis wurde 87 Jahre alt.

Gesamten Artikel lesen