Cartwheel Robotics entwickelt knuffige humanoide Roboter

vor 13 Stunden 1

Das Robotik-Start-up Cartwheel Robotics beabsichtigt, humanoide Roboter zu bauen, die ein freundliches Aussehen haben. Das schreibt IEEE Spectrum am Montag. Menschen sollen dadurch eher animiert werden, mit den Robotern in Kontakt zu treten. Der erste Prototyp, den Cartwheel zeigt, wirkt süß und knuffig.

Die meisten humanoiden Roboter sind zweckmäßig aufgebaut und haben eher einen industriellen Charme. Das könnte eine Hürde darstellen, wenn Menschen mit ihnen interagieren sollen. Besonders als Haushaltsroboter, die ständig mit Menschen zu tun haben, scheinen solche Roboter eher weniger geeignet zu sein.

Cartwheel möchte das ändern. Dem Unternehmen ist es wichtig, "einen kleinen freundlichen humanoiden Roboter" zu bauen, "der Freude, Wärme und ein bisschen Alltagszauber in die Räume" bringt. Dazu will Cartwheel dem Roboter eine gehörige Portion Ausdrucksstärke, emotionale Intelligenz und Persönlichkeit verschaffen. Der Roboter soll nicht nur ein Stück Technik sein, sondern eine Präsenz haben, die Menschen spüren können.

Gründer und Chef von Cartwheel ist Scott LaValley. Er hatte vorher zehn Jahre lang bei Boston Dynamics an dem humanoiden Atlas-Roboter mitgearbeitet und war danach fünf Jahre bei Disney tätig. Dort leitete er das Team, das den Disney-Roboter "Baby Groot" entwickelt hat. Alles also beste Voraussetzungen, um einen ansprechenden sozialen, humanoiden Roboter entwickeln zu können.

Entsprechend hoch ist die Motivation bei LaValley, einen humanoiden Roboter zu entwickeln, "den die Menschen in ihrem täglichen Leben haben wollen". Ein Prototyp hat das Robotikunternehmen bereits entwickelt, heißt es auf IEEE Spectrum. Der Roboter heißt Yogi und hat das, was man landläufig als Kleinkindproportionen bezeichnen würde. Das macht den Roboter auf Anhieb niedlich. Sein Körper ist durchgehend abgerundet, der Kopf ist groß und irgendwie wirkt der Roboter pummelig und damit auch gemütlich.

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LaValley sieht in Yogi aber keinen Roboter, sondern eher einen Charakter. Bevor Yogi aber so weit ist, um in Haushalte einzuziehen, dürfte es noch etwas dauern. Deshalb hat Cartwheel den Roboter Speedy entwickelt. Der sei einfacher aufgebaut und soll sich deshalb schneller auf den Markt bringen lassen. Der Roboter soll in unterschiedlichen Varianten gebaut werden, kann also fast jede beliebige Figur verkörpern. Viel verrät LaValley noch nicht, nur so viel, dass Speedy einen speziellen Torso erhalten hat, der für ein "bestimmtes Kostüm" entworfen wurde. Eine Auslieferung an Kunden sei in "naher Zukunft" geplant.

Das freundliche Aussehen ist nur ein Kriterium, das ein sozialer Roboter erfüllen muss, wichtiger sind jedoch seine soziale Intelligenz, um eine Verbindung zum Menschen aufbauen zu können. Dazu setzt Cartwheel auf Künstliche Intelligenz (KI), um etwa immer wieder neue, andersartige Interaktionen zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur um sprachliche Interaktion, sondern auch um KI-erzeugte Ganzkörperbewegungen, die den Roboter einzigartig erscheinen lassen sollen und ihm eine Persönlichkeit verleihen.

Das Ganze muss dabei aber erschwinglich bleiben, sagt LaValley. Cartwheels humanoide Roboter werden zwar nicht so teuer werden wie ein Auto, aber mehr als ein großes Haushaltsgerät kosten. Eventuell werde der Roboter auch als Service vermarktet. Interessierte zahlen dann eine monatliche Gebühr für dessen Nutzung, ähnlich, wie man auch die Dienste einer Haushälterin oder eines Gärtners bezahlt. Worauf es genau hinauslaufen wird, darauf hat LaValley aber noch keine Antwort. "Dieses Problem wird nicht im nächsten Jahr gelöst werden, vielleicht nicht einmal in den nächsten fünf Jahren", sagt er laut IEEE Spectrum.

Als Allzweckroboter will LaValley Yogi und Speedy zu Beginn nicht sehen. Die knuffigen humanoiden Roboter seien dafür konzipiert, gesellig zu sein. Die Aufgaben, die sie übernehmen könnten, würden erst mit der Zeit wachsen. Der Roboter entwickele sich dann schon selbst in Richtung eines Allzweckroboters.

(olb)

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